Heil für Gottlose … ?!

Die Spannungen hinsichtlich des Heils innerhalb des Christentums und auch davor bei den Juden ist unauflösbar. Während das Judentum und viel stärker das Christentum nicht nur vom guten Leben und der Gottesbeziehung spricht, liegt in der Heilshoffnung ein inhärentes Exklusives. Es war stets ein Zusammenprall von Lebenseinstellungen: Jenen, die sich auf dem Weg zum Heil sehen und jenes erwarten … und jenen die darauf pfeifen.

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Erstaunlich selbstverständlich … Erwählung?

Über viele Dinge denkt man gewöhnlich nicht nach. Man hält es für selbstverständlich, dass die Welt ist, was sie ist, oder das man selbst überhaupt existiert.

Warum aber ist überhaupt irgend etwas, und nicht nichts? Ein populärer Ansatz heute ist der Gedanke: Wenn ich nicht wäre, könnte ich diesen Gedanken auch nicht denken. Also wäre die eigen Existenz selbsterklärend. Ist sie aber nicht. Denn es ist nur die Tautologie, die die eigene Existenz anhand der Reflektion im Sinne Descartes erkennt: cogito ergo sum.

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Die Wirkmächtigkeit der Ideologie

Im Kontext des Terrorismus der letzten Jahre fällt die enge Verflechtung zwischen Islamismus und Terrorismus auf. Im öffentlichen Diskurs haben sich zwei gegensätzliche Narrative herausgebildet:

  1. Der Islam, im Besonderen salafistischer Prägung, sei Ursächlich für den Terrorismus, bzw. ein wesentlicher Faktor zum Entstehen des selben. Demnach wären inhaltliche Aussagen motivierend und prägend, zumindest aber rechtfertigend.
  2. Der Terrorismus basiert auf sozialer Entkoppelung und ist vor allem ein gesellschaftliches Problem, bei dem der Islamismus austauschbare Fassade sei.

Exemplarisch sei hier auf zwei Texte verwiesen

Dies führt aber jenseits des Vordergründigen zur Frage: Sind Inhalte religiöser oder sonstiger Ideologien wirkmächtig und handlungsbestimmend? Oder sind diese lediglich Ausdruck bestimmter gesellschaftlicher und individueller Befindlichkeiten und mehr Symptom als Ursache?

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Spannung – Irgend was passt nicht …

Viele Menschen streben nach Frieden, Freude, Harmonie … eben Glück. So sagt man zumindest. Aber in den Kinos und Fernsehen laufen allzu oft nicht Teletubbies, sondern Horror, Thriller und allerlei Abgründiges. Und auch im Alltag, in den Familien, Ehen, Arbeitsplatz und Freundeskreisen gibt es nicht selten Dissonanzen. Man macht sich aber oft nicht nur gegenseitig das Leben schwer, sondern wir stehen uns meist selbst im Weg. Warum ist das eigentlich so? Was reizt uns an der Dissonanz, der Spannung, dem Übel?

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Hybris und Demut

… eine Wahl zwischen Pest und Cholera? Hybris, die Überheblichkeit und Hochmut, galt seit je her als verwerflich. Nicht nur die Bibel hält diese für eine schlimme Sünde, sondern allgemein gilt sie als abstoßende Untugend und Charakterschwäche. Arroganz heißt der Verwandte der Hybris. Allerdings relativiert sich das harsche Urteil in der Praxis, wenn man dem Erfolgreichen den Respekt zollt. So mancher Erfolg aber gründete sich auf Anmaßung, die durch das Motto ‚Frechheit siegt‘ überhaupt erst den Triumph feiern konnte. Und mit der Demut ist es auch nicht besser bestellt.

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Meinungen, Fakten, Argumente, Diskurs vs. Lethargie

Mir erscheint es, als würde nicht mehr über die existenziellen Fragen nachgedacht – ein offener Diskurs findet immer weniger statt. Sowohl innerlich als auch öffentlich. Und das, obwohl die Zeiten nie günstiger waren: Nie zuvor gab es so viel Wissen, so viele ungelöste Fragen, so leichte Zugangsmöglichkeiten zum Austausch … Aber es gibt doch unzählige Websites mit Kommentaren und Diskussionsforen … so viele Gespräche zwischen Freunden und politischen Positionen, Kollegen u.v.m. … zählen die nicht? Woher kommt denn mein Eindruck?

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Gotteserkenntnis: Der selbe Gott … ?

Monotheistische Religionen behaupten allesamt, dass es nur einen Gott gäbe. Immerhin kann man von philosophischer Seite auf Aristoteles verweisen, der ja zum gleichen Ergebnis kam. Oder auf das Prinzip ‚Occams Razor‘, das eine nicht notwendige Multiplizierung von Entitäten ablehnt. Abgesehen von der Ansicht, dass es keinen Gott gäbe, hat dieser Gedanke etwas bestechendes. Ist es darum notwendig der gleiche Gott, dem sich die verschiedenen Lehren von unterschiedlicher Seite nahen?

Und sind darum alle Versuche, sich jenem Gott zu nahen, wenngleich auch kulturell unterschiedlich bedingt, grundsätzlich gleichwertig? Lessings Ringparabel sagt ja genau das aus. Allerdings gibt es den Unterschied zwischen Identität und Abbild. Denn vorausgesetzt, dass es jenen einen Gott tatsächlich gibt, bleibt es möglich, sich  ein Abbild zu machen, dass diesen bis zur Unkenntlichkeit verzerrt. Unter dieser Prämisse wäre es nichts sagend, wenn man vom gleichen Gott spräche.

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Gleichheit und Diskrimierung

Gleichheit – im Besonderen der Rechte vor dem Gesetz – ist uns heute eine moralische Notwendigkeit und Tugend. Diskriminierung erscheint uns moralisch verächtlich. Aber ganz so einfach ist es nicht.

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Humanismus zeitgemäß oder verstaubt?

Unter dem Titel Mehr Humanismus wagen fordert Frank Furedi sich auf den Humanismus zurückzubesinnen. Getrieben von einer politisch liberalen Haltung, die auf Selbstbestimmung und Verantwortung setzt, erscheint der Sozialstaat suspekt:

Die Tendenz, Politik und Gesellschaft mit Regulierung und technokratischer Aufsicht gleichzusetzen, geht einher mit einer Missachtung der Mündigkeit erwachsener Menschen.

Allerdings beginnt Furedi mit einer fragwürdigen These:

Ursprünglich entstand der Humanismus als Antwort auf die fatalistische Kultur des europäischen Spätmittelalters. Eine der bedeutenden Errungenschaften des Humanismus ist die Einsicht, dass die Menschen nicht dem Schicksal unterworfen sind.

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Zeitgeist und Klimawandel

In der Philosophie gibt es ein Klima, das man Zeitgeist nennt, und der philosophische Klimawandel ist die Geistesgeschichte. Aber diese hat auch etwas mir dem sogenannten Globalklima zu tun. Denn die behauptete Erderwärmung mit den befürchteten Nachteilen und Katastrophen wirft einen Schatten auf die Zukunftserwartungen und prägt zeitgenössisches Denken. Immerhin wird das globale und persönliche Konsum- und Wirtschaftsverhalten massiv in Frage gestellt. Viele fordern auch ein politischen Wandel im Zeichen der plakatierten Klimakatastrophe. Hier aber wollen wir zwei Aspekte genauer betrachten, worin sich die Philosophie mit dem Klimawandel schneidet:

  • Erkenntnistheorie: Was können wir zum Sachstand wissen? Haben wir ein gigantisches Problem oder nicht? Sicher?
  • Ethik und Moral: Was folgt aus dem Klimawandel für unser Handeln? Gibt es eine Klimagerechtigkeit?

Mich stört, wenn man diese Themen unreflektiert irgendwie und beliebig beantwortet. Ebenso wenn man diese Antworten irgendwelchen ideologischen Fixierungen oder persönlichen Interessen unterordnet. Aber es gibt Abhilfe …

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