Auf der Suche nach Glück

Für manche mag das Glück der Inbegriff des Lebenssinnes sein … oder: Der Sinn des Lebens ist die Grundlage des Glücks. Ist das also das höchst Ziel? Fraglos erscheint es das Recht jedes Menschen zu sein, sein Glück zu suchen und zu finden. So findet es sich auch in der Amerikanischen Unabhängigkeitserklärung:

The Declaration of Independence identified “the pursuit of happiness” as one of our unalienable rights, along with life and liberty. Rosen profiles six of the most influential founders—Benjamin Franklin, George Washington, John Adams, Thomas Jefferson, James Madison, and Alexander Hamilton—to show what pursuing happiness meant in their lives.

The Pursuit of Happiness: How Classical Writers on Virtue Inspired the Lives of the Founders and Defined America

Aber ist dies tatsächlich über allem? oder ist es nur ein untergeordnetes Ziel? Und was ist dieses Glück eigentlich? Gibt es das wahre Glück überhaupt? Oder ein Falsches?

Zu einer Diskussion über das Glück im metaphysischen Kontext verweise ich auf Gerechtigkeit, Gott und das Glück

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Rache – Recht – Gewaltverzicht

Der Begriff der Rache ist in unserer Kultur zumeist negativ konnotiert, als eine archaische Leidenschaft, die eingedämmt werden muss. Recht hingegen gilt als positive Leitschnur der Moral. Darum ist auch von Gewalttätigkeiten Abstand zu nehmen, denn der Staat hat mittels dem Recht das Gewaltmonopol. Soweit eine zentrale Vorstellung.

Dies alles bedarf der Reflektion und geschichtlichen Herleitungen. Im Besonderen, da die Rechtsstaatlichkeit immer fragwürdiger wird und der Staat den Schutz vor fremder Gewalt immer weniger sicherstellt. Nicht zuletzt stehen dies Begriffe in enger Beziehung zur christlichen Ethik.

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Demographie und Philosophie

‚Das Sein bestimmt das Bewusstsein‘ wird im Allgemeinen Karl Marx und dem Historischen Materialismus zugeschrieben, auch wenn dies in dieser Diktion nicht belegt ist. Wenn man dieser These kritisch gegenüber steht und die Philosophie nicht nur als Überbau der materiellen Verhältnisse ansieht, so bleibt doch die Erkenntnis, dass wechselseitige Einflüsse der materiellen Verhältnisse und der geistesgeschichtlichen Entwicklung kaum zu bestreiten sind. Eine völlige Unabhängigkeit im Sinne des Idealismus erscheint hier naiv.

Die biologischen und soziologischen Triebkräfte des Selbsterhalts und Wachstums manifestieren sich mehr oder minder in den gesellschaftlichen Werten und Ideen. Kinder galten von Alters her als ein Segen. ‚Seid fruchtbar und mehret Euch‘ war das jüdisch-christliche Imperativ, dass sich in ähnlicher Weise auch in anderen Religionen findet. Doch diese Regel scheint in modernen Industriegesellschaften nicht mehr zu bestehen, denn die Reproduktionsrate bleibt nahezu überall hinter dem notwendigen Selbsterhalt zurück. Was bedeutet es für das Denken, die gesellschaftlichen Werte und aufkommende Problemlagen … und was wären geeignete Maßnahmen, darauf zu reagieren?

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Gottes Eigenschaften

Gläubige bezeichnen Gott meist als gut, liebevoll, gnädig, voller Erbarmen, allmächtig, allwissend … aber sind das nur Zuschreibungen an einen unbekannten Gott? Oder sind es Zuschreibungen an einen Gott, der von den Menschen selbst erfunden wurde? Die negative Theologie bestreitet, dass positive Aussagen überhaupt über Gott gemacht werden können:

Dies geschieht, indem ihm bestimmte Eigenschaften wie beispielsweise Güte oder Weisheit zugeschrieben werden oder indem er mit diesen Eigenschaften identifiziert wird (z. B. Gott ist gut oder Gott ist das Gute). Dabei werden Vorstellungen, die aus dem Bereich menschlicher Erfahrung stammen, auf Gott übertragen. Die negative Theologie lehnt eine solche Vorgehensweise ab und begründet dies mit der Behauptung, es sei prinzipiell unmöglich, bei positiven Aussagen Gottes absolute Transzendenz angemessen zu berücksichtigen.

Negative Theologie

Die Betrachtungen der Erkennbarkeit, bzw. der Nicht-Erkennbarkeit sind äußerst anregend und der Wikipedia-Artikel entsprechend empfohlen. Allerdings scheinen wesentliche gedankliche Einschränkungen der gesamten Denkhistorie zu fehlen.

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Gerechtigkeit vs. Gnade

Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit; denn sie sollen satt werden.

Matthäus 5,6

Einige werden die leuchtenden Augen der Hoffnung bekommen, wenn sie diese Zusage Jesus lesen. Bei anderen überwiegt Skepsis und Verbitterung: Auf dieser Welt siegt die Gerechtigkeit nur gelegentlich, oft eben nicht! Kann in einem kommenden Himmel die Gerechtigkeit siegen? Das glauben sie nicht.

Alle aber haben eine Vorstellung von Gerechtigkeit, aber je mehr sie darüber nachdenken, um so mehr zerrinnt die Vorstellung zwischen den Fingern wie Sand. Was ist das eigentlich – Gerechtigkeit? Will ich die wirklich? Und wie passt das zum Verlangen nach Gnade?

Lassen sie uns gemeinsam darüber nachdenken. Meine Gedanken können vielleicht Anregungen geben und helfen. Aber wichtiger ist, was Sie denken und was das für Ihr Leben bedeutet. Ganz egal, ob sie das für ein philosophischen Essay oder eine christliche Predigt halten, es ist ihr Leben, Ihre Hoffnung und Ihr Glaube, um das es letztlich geht.

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Imperative des Geistes

Ein kurzer Text mit gewaltiger Sprengkraft in konzentrierter Form – nicht nur für jeden persönlich, sondern auch für die gesamte Geistesgeschichte. Dennoch wurde er oft unterschätzt … warum? Wird er schlicht nicht verstanden oder gar absichtlich umgedeutet? Erscheint er allzu selbst-evident? Ist der Text nur eine Sammlung allgemeiner Weisheit? Er ist es nicht, sondern ein logisches Kunstwerk:

19 Den Geist löscht nicht aus. 20 Prophetische Rede verachtet nicht. 21 Prüft aber alles und das Gute behaltet. 22 Meidet das Böse in jeder Gestalt.

1.Thessalonicher 5

Diese Grundregeln haben die Geistesgeschichte des Westens geprägt … und darüber auch den der übrigen Welt. Sie sind an Christen adressiert, die den Geist als Gabe Gottes verstehen. Aber selbst säkulare Menschen, die Gott und den Heiligen Geist ablehnen, finden einen Wiederhall, wenn sie ihr eigenes rationales Denken und ‚Intuition‘ oder andere Formen irrationaler Erkenntnis darunter verstehen.

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Rationalisiertes Gottvertrauen

Die Science Fiction Serie ‚3 Body Problem‘ wirft eine Reihe von philosophischen und moralischen Fragen auf. Hier geht es um die strukturelle Gleichheit eines jeden Gottvertrauens, einschließlich des Christentums, mit jenem Vertrauen in die überlegene Macht der Trisolarier. Diese seien in diesem Gedankenexperiment erwiesener Weise real (im Gegensatz zu Gott der jeweiligen Religionen) und nahezu allmächtig und allwissend, den Menschen weit überlegen. Als nun die Sekte auffliegt und weitgehend ausgelöscht wird, beginnen die Gläubigen zu zweifeln. Wie konnte ihr Lord das zulassen?

Sowohl  die Astrophysikerin Ye Wenjie, als auch der US-Milliardär und Umweltaktivist Mike Evans erklären es den Zweiflern so: Die Intelligenz der Trisolarier ist den Menschen so weit überlegen, dass sie den Plan der Trisolarier nicht verstehen können, aber das sollte das Vertrauen in die Trisolarier nicht erschüttern.
Der Zuschauer erfährt aber, dass sich die Trisolarier von jener Sekte abgewandt haben und sie schlicht nicht mehr beschützen. Somit liegt eine klassische Rationalisierung vor, um den Glauben gegen Zweifel zu schützen. Die Parallelen zum christlichen Gottesglauben sind offensichtlich … oder doch nicht?

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Planspiele und Feindbilder

Die Gefahr eines 3. Weltkrieges, einschließlich eines Atomkrieges, beängstigt viele Menschen. Durch die Eskalation des Russland-Ukraine-Krieges sind die Risiken stark gewachsen. Bereits der Wirtschaftskrieg zeigt durch Inflation und Firmenpleiten deutliche Wirkung. Um so wichtiger ist das Nachdenken über Ursachen und mögliche Weiterentwicklung, kritische Prüfung der medialen Darstellung, Analyse der beteiligten Parteien und zielführende Strategien.

Aktuell könnten dazu viele Bücher geschrieben werden … allerdings nicht im Getümmel von Propagandameldungen. Das heißt, wir müssen uns über einige Grundüberlegungen klar werden und uns dieser im Wind der Informationsflut bewusst bleiben. Hier darum nur ein Anriss …

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Klimapanik

Es scheint ein umfassendes Problem zu sein: Ein kleines Mädchen mit Asperger-Syndrom fordert I want you to panic – nicht etwa gegenüber ihrem Therapeuten, sondern gegenüber der Weltöffentlichkeit. Es ist nicht erstaunlich, dass Heranwachsende seltsame Ängste entwickeln, vor allem wenn vorher auf allen Kanälen entsprechende Nachrichten verbreitet werden. Erstaunlich daran ist, dass dies nicht nur überall verbreitet wird, sondern vielfach Zustimmung erhält. Ist das angemessen? Trifft die Situation zu? Kann damit eine Reaktion befördert werden, die die – vermeintliche – Katastrophe abwenden kann? Ist es hilfreich, wenn sich junge Menschen – die glauben, sie seien die letzte Generation – auf Straßen festkleben, um den Verkehr zu blockieren?

Um zu erkennen, was Wirklichkeit jenseits falscher Vorstellungen ist, wurde die Wissenschaft entwickelt. Nun sagen einige Wissenschaftler, dass wir tatsächlich in eine Klimakatastrophe laufen. Andere Wissenschaftler widersprechen vehement. Ein vermeintlicher Konsens ist bei Fehlen belastbarer Fakten nichts wert, man erinnere sich an Galilei, Mende, Wegener, Einstein uvm. Zudem sagt der Konsens lediglich, dass der Mensch und das emittierte CO2 einen Einfluss auf die Erwärmung der Erdmitteltemperatur hat. Wie groß allerdings dieser Einfluss ist, bleibt dagegen je nach Expertenmeinung ungewiss, da eindeutig belastbare Fakten fehlen – siehe Wahrheit und Konsens. Mehr noch: Gibt es trotz einer unklaren Faktenlage dennoch die Chance, durch den sogenannten Klimaschutz eine deutliche Verbesserung zu erreichen?

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Himmelslohn

Das es auf Erden nicht gerecht zugeht, ist eine Binsenweisheit. Der Gerechte und Wohltäter zieht oft den Kürzeren, während Böse und Ausbeuter oft ungeschoren davonkommen. Die Vorstellung des jüngsten Gerichtes, dass die bösen Taten bestraft und die guten Taten belohnt ist die logische Konsequenz aus dem Glauben an eine allgemeine Gerechtigkeit. Auch wenn es mittlerweile viele Menschen gibt, die weder das Eine, noch das Andere für zutreffend halten, so betrifft es doch die Motivation zum moralischen Handeln.

Warum also sollte jemand auf einen Vorteil verzichten, wenn dieser zwar moralisch bedenklich sei, aber ohne Sanktionen zu erreichen sei? Warum sollte jemand Verzichten, um nur anständig zu sein? Wenn es keine ausgleichende Gerechtigkeit gibt, dann bliebe nur der eigene ethische Anspruch, das Gute zu tun übrig – also letztlich das gute Gefühl. Anerkennung durch Dritte und im Einklang mit den Gesetzen und seiner Strafbewehrung reichen sicher in vielen Fällen aus, aber der Bereich, in dem beides nicht zieht, in dem die Ehrlichkeit nur Nachteile bringt, sicher nicht.

So sah Nitzsche den Altruismus als minderwertig an, der seinen Lohn im guten Gefühl liefere oder gar Spekulation auf einen Himmelslohn sei … letztlich ohne Eigenwert. Die Liebe, die aus sich selbst handelt, wahre Selbstlosigkeit, bedarf des Lohns nicht. Das sagt auch das NT im 1. Korinther 13. Das gute Gefühl madig zu machen und einfach per Unterstellung als Motiv zu behaupten ist sich kaum widerlegbar … aber ist das oder ein Himmelslohn tatsächlich moralisch anrüchig?

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