Der Fall des Menschen

Zuweilen ist es mir nur ein Anliegen, meine Gedanken zu fixieren. Natürlich würde ich es begrüßen, wenn andere etwas davon hätten, aber das ist zumeist sekundär. Hier will ich versuchen, einen Text so zu schreiben, dass er auch in einer Predigt verwendet werden könnte, also die Vermittlung der Idee steht als Anliegen gleichwertig neben der Substanz. Der Gegenstand hier ist die Geschichte vom Sündenfall.

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Ungewissheit, Ungehorsam und der freie Wille

Alle diese Begriffe haben nicht nur gemeinsam, dass sie eine gewisse Ambivalenz verbindet, sondern dass sie auf eine seltsame Weise untrennbar verknüpft sind .. wie wir im Folgenden sehen werden. Einerseits gibt es einen Dualismus zwischen Gut und Böse, andererseits das falsche Dilemma zwischen zwei Extremen, die sich aber beide als schlecht erweisen. Einerseits ist das Streben der Menschen stets nach Gewissheit über das Vertrauen hinaus … und das ist auch gut so. Andererseits führt das Verwerfen des Vertrauens in eine kalte Leere, in der der Mensch stirbt, und zudem jene Gewissheit nicht erreichen kann.

Um diese Spannungen ein wenig zu erleuchten werden wir höchst seltsame Quellen zu Rate ziehen, nicht nur die Aporien des Platon, die Kritik der reinen Vernunft und Poppers kritischen Rationalismus, sondern auch die Bibel, zeitgenössische Philosophen wie Gunnar Kaiser und Hollywood-Produktionen wie Assassin’s Creed. Fangen wir von hinten an …

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Hässliche Physik und Erkenntnis

Sabine Hossenfelder spricht über ihren Ansatz, den sie mit dem Buchtitel programmatisch umreißt: ‚Das hässliche Universum: Warum unsere Suche nach Schönheit die Physik in die Sackgasse führt‚. Darin bringt sie Fragen auf den Punkt, die für unser Weltverständnis eine wesentliche Rolle spielen. So ist es erstaunlich, dass es keinen wesentlichen Erkenntnisfortschritt in der Physik seit mehreren Dekaden gibt. Sicher, es gibt Verfeinerungen, aber die wesentlichen Grundlagen haben sich nicht mehr geändert. Die allgemeine Relativitätstheorie ist bereits über 100 Jahre alt. Das Standardmodell der Teilchenphysik existiert seit den 70er Jahren. Das wäre nicht weiter überraschend, wenn unsere Erkenntnis sich der Realität eben annähert. Das Problem aber, dass die unterschiedlichen Ansätze sich nicht vereinbaren lassen. Und darin gibt es keinen Fortschritt.

Kurz: Wir müssten befürchten, dass der wissenschaftliche Fortschritt in einer Sackgasse angekommen ist … in einem unbefriedigenden Zustand … und dass wir eben keinen Zukunftsoptimismus begründet sehen. Und dann ist da noch die Ästhetik … Was ist wahr, schön oder hässlich?

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Klimakirche

Mich beschäftigen Fragen nach Gott, Kirche und Klimawandel. Darum ist es unvermeidlich, sich mit der Predigt von Luisa Neubauer, prominente Klimaaktivistin, am Abendgottesdienst in der Fastenpredigtreihe, Sonntag Reminiscere, 28.02.2021, 18 Uhr (32:57 bis 50:04 ) zu befassen. Im Umfeld und in der Kritik wurde das jugendliche Alter, der persönliche Lebensstil und die Ideologie kritisiert und die Frage nach der Rolle der Kirche in der Politik. Dies alles mögen berechtigte Fragen sein, aber man muss den Beitrag direkt wahrnehmen, anstelle durch Vorurteile nicht mehr zuzuhören. Darum ist die Originalquelle unverzichtbar.

Vorab: Die Predigt ist besser als zu befürchten war, zumindest formal. Sie hat einen klaren Bezug zum christlichen Glauben und ist rhetorisch kaum zu kritisieren. Sie ist eine differenzierte Beschäftigung mit der Sorge, der Vorsorge und der Fürsorge. Die Kritik muss sich zuerst mit den Inhalten beschäftigen. Theologische Aussagen, Tatsachenbehauptungen und Konsequenzen für das eigene und gesellschaftliche Leben sind zu prüfen. Und da tut sich Bedenkliches auf.

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