Kulturrelativsmus ist in Deutschland zur Zeit in Mode und gilt als politisch korrekt. Ist es nicht gerade moralisch, die Anderen in ihrer jeweiligen Kultur grundsätzlich als gleichwertig zu erachten, und fremdenfeindlich und chauvinistisch, das nicht zu tun? Ich halte das für grundfalsch und unmoralisch, denn damit wird der Beliebigkeit und Morallosigkeit Tür und Tor geöffnet. Das aber ist näher zu begründen:
Schlagwort: Pluralismus
Ansicht, dass unterschiedliche und gegensätzliche Positionen ihre Daseinsberechtigung haben. Dies schließt allerdings nicht die Gleichwertigkeit ein.
Andreas Körber zur Debatte um „Deutsche Kultur“ – Eine Replik
Mit Das Unbehagen mit Volk und Leitkultur habe ich bereits eine Bestimmung zu dem kontroversen Thema geliefert. Quentin Quencher hat auf Glitzerwasser ebenfalls einige Gedanken veröffentlicht: Ein neues Sinnbild für Deutschland.
Zum Thema hat Andreas Körber (AK) hat auf L.I.S.A. Wissenschaftsportal der Gerda-Henkel-Stiftung neben mehreren anderen empfehlenswerten Beiträgen, im Besonderen von
einen Beitrag geliefert, der m.E. einer Diskussion bedarf. Unglücklicherweise sind oft die hervorragenden Beiträge, zu denen man kaum mehr als applaudieren kann, weniger der Anlass der Auseinandersetzung als jene, die eben nicht auf Zustimmung stoßen. Somit dienen gerade die fragwürdigen Darstellung der Schärfung der eigenen Gedanken:
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Grundfragen oder Grundausrichtung?
Die Grundfragen des Lebens, wie sie auch Kant formulierte, empfindet Mancher als den Kern der Philosophie schlechthin:
1. Was kann ich wissen?
2. Was soll ich tun?
3. Was darf ich hoffen?
4. Was ist der Mensch?
Anderen erscheint es fruchtlos, per Frontalangriff ein hoffnungsloses Unternehmen zu starten, als ob es poetisch sei, Windmühlenflügel zu attackieren. Ein anderer Ansatz wäre die Frage der Grundausrichtung des eigenen Lebens. Ich habe sieben Motive als Grundformen der Lebensentwürfe betrachtet. „Grundfragen oder Grundausrichtung?“ weiterlesen
Relativismus und Wahrheitsanspruch
In der postmodernen Gesellschaft ist der Pluralismus – also die Akzeptanz einer unbegrenzten Vielfalt von Ansichten – konstitutiv. Einige sehen damit einen impliziten Relativismus verknüpft. Also die notwendige Ansicht, dass keine Position eine absolute Wahrheit beanspruchen könne. Gemeinhin wird das nicht durchgehalten und eher als Waffe verwendet, unliebsame Ansichten zu diskreditieren und dessen Wahrheitsanspruch pauschal zurückzuweisen. Wenngleich sich das als Diskussionskiller oftmals als äußerst erfolgreich erweist, so ist diese Strategie in dieser Form zersetzend und inkonsistent. Hier aber will ich nicht nur diese Strategie als amoralisch und geistlos denunzieren, sondern ernsthaft prüfen, was es mit jedwedem Relativismus auf sich hat und dabei mit einem Zitat aus Rolf Peter Sieferles posthum veröffentlichtem Kurzwerk Finis Germania beginnen:
Allerdings sprengt die moderne Erfahrung des Relativismus und der Perspektivität sämtliche normativen Eindeutigkeiten in die Luft- doch nicht, ohne daß sie durch die Hintertür des Alltags immer wieder zurückkehren würden.
Islamophobie und Islamkritik
Ein Neologismus hat virale Verbreitung gefunden. Der Begriff Islamophobie ist klar negativ konnotiert. Offensichtlich meint er dass der Islam als weltanschauliche Lehre und seine realen Erscheinungsformen bedrohlich und angsterzeugend sei. In Wirklichkeit sei dies aber sachlich unbegründet, denn eine generelle Bedrohungslage existiere nicht. Eine Phobie ist, z.B. eine Klaustrophobie, eine panische Angst vor geschlossenen Räumen, von denen ja auch keine reale Gefahr ausgeht.
Leitkultur: Gleichheit oder Gleichberechtigung
Weiter in meiner Reihe zum Grundgesetz: Der Artikel 3 behandelt die Gleichberechtigung.
(1) Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.
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Grundgesetz und Leitkultur: Würde
In meiner Reihen über die Identifikation mit dem Grundgesetz und Leitkultur und seiner Bedeutung nun der Artikel 1 des GG
(1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.
Die Welle und die Identität
Gerade sah ich den Film Die Welle von 2008. Gedacht war wohl, dass man die Psychologie und Verführbarkeit des Menschen demonstrieren wollte. Das Ende vorhersehbar: Es musste in einem Fiasko enden, der demonstrierte Faschismus als ganz schlimm entlarvt. Heraus kam aber etwas anderes. Nur wer ideologische Scheuklappen trägt, erkennt nicht das gesellschaftlich – politische Problem:
Der Entstehung der Gemengelage wurde hinreichend Raum gewidmet: Es gibt in der Postmoderne massive Defizite, die sich in einer problematischen Jugendkultur zeigte: Die Missstände, die als Auslöser der Bewegung genutzt wurden, waren real! Die Problempersönlichkeit des Tim Stoltefuss wurde bereits im Ausgangs-Setup als gefährdete Person vorgestellt. Natürlich gibt es die auch im normalen Leben, und natürlich stellen diese in einer faschistoiden Gesellschaft besondere Gefahren her.
Diskurs und Motive
Philosophieren und Nachdenken schlechthin kann nicht nur eine sehr einsame Sache sein, sondern birgt auch die Gefahr, dass man sich in bestimmte Ansichten verrennt und ohne Korrektiv eben das Ziel aus den Augen verliert. Ein innerer Dialog mag ein Stück weit helfen, aber erst der Diskurs mit anderen vermag hier weiterführende Gedanken einspeisen.
Ebenso ist es auch Sache eines gesellschaftlichen Diskurses über Politik und Gestaltung, welche Themen wie das Leben bestimmen können. Nicht zuletzt ist es im wissenschaftlichen Bereich gerade dann erforderlich, wenn ein einfaches Lehrgespräch nicht mehr hinreichend sichere Erkenntnis bringen kann. Gründe gibt es also genug, einen Diskurs zu suchen.
Allerdings kommen an vielen Orten Zweifel auf, ob es angesichts negativer Tendenzen überhaupt sinnvoll ist, den Diskurs als öffentliche Plattform zu suchen.
Selbstverständnis und Identität
Was ist der Mensch? … so lautet eine der philosophischen Grundfragen, auch in der Ausprägung: Wer oder was bin ich?
Dies lässt sich auch nicht trennen von soziologischen und entwicklungpsychologischen Aspekten. Aber es ist keine exklusive Frage der Adoleszens, sondern eine existenzielle Frage. Hier will ich einen Aspekt daraus betrachten: Einbettung des Einzelnen in die Gemeinschaft – der Mensch als soziales Wesen. Gerade durch die Anerkennung in der Gemeinschaft erhält so mancher Mensch seine Identität. Alleine in die Welt geworfen mag ihn die Einsamkeit und Leere umfangen, aber in seiner Verortung als Teil einer Gemeinschaft versteht er sich selbst erst als Person in einem Sinnzusammenhang.