Realität, Messung, Objektivität

Der Positivismus gilt als die Ansicht, dass nur das objektiv Prüfbare auch Relevanz hätte. Darum ist es eine Paradeposition für den ontologischen Naturalismus, der immerhin die Alleinvertretung beansprucht, das die Naturwissenschaften ja den (methodischen) Naturalismus als Eingangsprämisse ansetzen. Wie schwer es allerdings ist, auch eigentlich einfache Fakten festzustellen … davon handelt beispielhaft dieser Beitrag.

Als Fortsetzung zu Wissenschaft und Erkenntnis will ich ein wenig in die Tiefe des Details dringen. Im Besonderen die Frage: Wie kann man überhaupt eine globale Erwärmung feststellen? Und wie stark ist diese?

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Diskurs und Motive

Philosophieren und Nachdenken schlechthin kann nicht nur eine sehr einsame Sache sein, sondern birgt auch die Gefahr, dass man sich in bestimmte Ansichten verrennt und ohne Korrektiv eben das Ziel aus den Augen verliert. Ein innerer Dialog mag ein Stück weit helfen, aber erst der Diskurs mit anderen vermag hier weiterführende Gedanken einspeisen.

Ebenso ist es auch Sache eines gesellschaftlichen Diskurses über Politik und Gestaltung, welche Themen wie das Leben bestimmen können. Nicht zuletzt ist es im wissenschaftlichen Bereich gerade dann erforderlich, wenn ein einfaches Lehrgespräch nicht mehr hinreichend sichere Erkenntnis bringen kann. Gründe gibt es also genug, einen Diskurs zu suchen.

Allerdings kommen an vielen Orten Zweifel auf, ob es angesichts negativer Tendenzen überhaupt sinnvoll ist, den Diskurs als öffentliche Plattform zu suchen.

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Selbstverständnis und Identität

Was ist der Mensch? … so lautet eine der philosophischen Grundfragen, auch in der Ausprägung: Wer oder was bin ich?

Dies lässt sich auch nicht trennen von soziologischen und entwicklungpsychologischen Aspekten. Aber es ist keine exklusive Frage der Adoleszens, sondern eine existenzielle Frage. Hier will ich einen Aspekt daraus betrachten: Einbettung des Einzelnen in die Gemeinschaft – der Mensch als soziales Wesen. Gerade durch die Anerkennung in der Gemeinschaft erhält so mancher Mensch seine Identität. Alleine in die Welt geworfen mag ihn die Einsamkeit und Leere umfangen, aber in seiner Verortung als Teil einer Gemeinschaft versteht er sich selbst erst als Person in einem Sinnzusammenhang.

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Jörg Bernig ››Habe Mut …‹‹. Eine Einmischung – Meinungsfreiheit

Ein zentrales Thema der Rede ››Habe Mut …‹‹. Eine Einmischung  ist die Meinungsfreiheit und die aktuelle Politik:

In meinem 2014 erschienenen Roman »Anders« habe ich das
Schicksal eines Lehrers beschrieben, dessen Leben ruiniert wird. Der Grund dafür war, dass er eine Meinung vertrat, die nicht
dem Mainstream entsprach. Ich schrieb diesen Roman, weil ich beobachtet hatte, dass in Deutschland die Auseinandersetzung mit anderen Meinungen immer militanter geführt wurde, mit
immer unverhohlenerer Absicht, den Anderen fundamental zu
beschädigen. Dies ist in der Zwischenzeit massenhaft geschehen mit den Kritikern der sogenannten Flüchtlingspolitik.

Jenseits der inhaltlichen Frage, ob denn die Flüchtlingspolitik so oder so zu kommentieren und verstehen ist, ist der Vorwurf erschreckend. Wenn praktische Meinungs- und Zensurfreiheit derartig unterlaufen wird, dass viele hier dramatische Defizite melden, stellt sich die Frage: Ist das so?

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Intellektualismus und Jörg Bernig ››Habe Mut …‹‹. Eine Einmischung

Jörg Bernig, ein deutscher Erzähler und Lyriker, anerkannt im Kulturbetrieb, hat einen Eklat ausgelöst mit o.g. Rede. Weniger vor dem Publikum der 3. Kamenzer Rede, das sich mit reichlich Applaus bedankte, sondern mit dem Umgang damit. Ein Anlass, genauer hinzuschauen.

Hier ging es um die Aufklärung, Toleranz, deutsches Selbstverständnis, Medien und aktuelle Politik – aus Perspektive Lessings und Kants. Die Anregungen waren dicht und sollten in mehreren Artikeln behandelt werden. Hier aber vom Ende her – Der öffentlichen Rezeption: Der MDR wollte diese Rede aus dem Programm nehmen, machte sie dann aber dennoch öffentlich, nachdem es Kritik hagelte.

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Die Wirkmächtigkeit der Ideologie

Im Kontext des Terrorismus der letzten Jahre fällt die enge Verflechtung zwischen Islamismus und Terrorismus auf. Im öffentlichen Diskurs haben sich zwei gegensätzliche Narrative herausgebildet:

  1. Der Islam, im Besonderen salafistischer Prägung, sei Ursächlich für den Terrorismus, bzw. ein wesentlicher Faktor zum Entstehen des selben. Demnach wären inhaltliche Aussagen motivierend und prägend, zumindest aber rechtfertigend.
  2. Der Terrorismus basiert auf sozialer Entkoppelung und ist vor allem ein gesellschaftliches Problem, bei dem der Islamismus austauschbare Fassade sei.

Exemplarisch sei hier auf zwei Texte verwiesen

Dies führt aber jenseits des Vordergründigen zur Frage: Sind Inhalte religiöser oder sonstiger Ideologien wirkmächtig und handlungsbestimmend? Oder sind diese lediglich Ausdruck bestimmter gesellschaftlicher und individueller Befindlichkeiten und mehr Symptom als Ursache?

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Meinungen, Fakten, Argumente, Diskurs vs. Lethargie

Mir erscheint es, als würde nicht mehr über die existenziellen Fragen nachgedacht – ein offener Diskurs findet immer weniger statt. Sowohl innerlich als auch öffentlich. Und das, obwohl die Zeiten nie günstiger waren: Nie zuvor gab es so viel Wissen, so viele ungelöste Fragen, so leichte Zugangsmöglichkeiten zum Austausch … Aber es gibt doch unzählige Websites mit Kommentaren und Diskussionsforen … so viele Gespräche zwischen Freunden und politischen Positionen, Kollegen u.v.m. … zählen die nicht? Woher kommt denn mein Eindruck?

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Humanismus zeitgemäß oder verstaubt?

Unter dem Titel Mehr Humanismus wagen fordert Frank Furedi sich auf den Humanismus zurückzubesinnen. Getrieben von einer politisch liberalen Haltung, die auf Selbstbestimmung und Verantwortung setzt, erscheint der Sozialstaat suspekt:

Die Tendenz, Politik und Gesellschaft mit Regulierung und technokratischer Aufsicht gleichzusetzen, geht einher mit einer Missachtung der Mündigkeit erwachsener Menschen.

Allerdings beginnt Furedi mit einer fragwürdigen These:

Ursprünglich entstand der Humanismus als Antwort auf die fatalistische Kultur des europäischen Spätmittelalters. Eine der bedeutenden Errungenschaften des Humanismus ist die Einsicht, dass die Menschen nicht dem Schicksal unterworfen sind.

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Zeitgeist und Klimawandel

In der Philosophie gibt es ein Klima, das man Zeitgeist nennt, und der philosophische Klimawandel ist die Geistesgeschichte. Aber diese hat auch etwas mir dem sogenannten Globalklima zu tun. Denn die behauptete Erderwärmung mit den befürchteten Nachteilen und Katastrophen wirft einen Schatten auf die Zukunftserwartungen und prägt zeitgenössisches Denken. Immerhin wird das globale und persönliche Konsum- und Wirtschaftsverhalten massiv in Frage gestellt. Viele fordern auch ein politischen Wandel im Zeichen der plakatierten Klimakatastrophe. Hier aber wollen wir zwei Aspekte genauer betrachten, worin sich die Philosophie mit dem Klimawandel schneidet:

  • Erkenntnistheorie: Was können wir zum Sachstand wissen? Haben wir ein gigantisches Problem oder nicht? Sicher?
  • Ethik und Moral: Was folgt aus dem Klimawandel für unser Handeln? Gibt es eine Klimagerechtigkeit?

Mich stört, wenn man diese Themen unreflektiert irgendwie und beliebig beantwortet. Ebenso wenn man diese Antworten irgendwelchen ideologischen Fixierungen oder persönlichen Interessen unterordnet. Aber es gibt Abhilfe …

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Schlaf der Vernunft

Was ist das eigentlich: Vernunft, Verstand, Rationalität … ?

Ich sah die Sendung  scobel: Schlaf der Vernunft – Von unvernünftigen Gedanken und irrationalen Taten … und es hat mich nicht befriedigt. Natürlich ist es vernünftig, über die Vernunft nachzudenken – auch wenn diese einem Spiegelgefecht gleicht. Aber ich meine nicht, dass es ausreicht, einige kluge Gedanken und anregende Bilder zu präsentieren. Dazu noch eingestreute Weisheiten und Setzungen, die nach einer Diskussion rufen. Ich will nach Antworten forschen, auf die man weiter aufbauen kann.

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