Klimapanik

Es scheint ein umfassendes Problem zu sein: Ein kleines Mädchen mit Asperger-Syndrom fordert I want you to panic – nicht etwa gegenüber ihrem Therapeuten, sondern gegenüber der Weltöffentlichkeit. Es ist nicht erstaunlich, dass Heranwachsende seltsame Ängste entwickeln, vor allem wenn vorher auf allen Kanälen entsprechende Nachrichten verbreitet werden. Erstaunlich daran ist, dass dies nicht nur überall verbreitet wird, sondern vielfach Zustimmung erhält. Ist das angemessen? Trifft die Situation zu? Kann damit eine Reaktion befördert werden, die die – vermeintliche – Katastrophe abwenden kann? Ist es hilfreich, wenn sich junge Menschen – die glauben, sie seien die letzte Generation – auf Straßen festkleben, um den Verkehr zu blockieren?

Um zu erkennen, was Wirklichkeit jenseits falscher Vorstellungen ist, wurde die Wissenschaft entwickelt. Nun sagen einige Wissenschaftler, dass wir tatsächlich in eine Klimakatastrophe laufen. Andere Wissenschaftler widersprechen vehement. Ein vermeintlicher Konsens ist bei Fehlen belastbarer Fakten nichts wert, man erinnere sich an Galilei, Mende, Wegener, Einstein uvm. Zudem sagt der Konsens lediglich, dass der Mensch und das emittierte CO2 einen Einfluss auf die Erwärmung der Erdmitteltemperatur hat. Wie groß allerdings dieser Einfluss ist, bleibt dagegen je nach Expertenmeinung ungewiss, da eindeutig belastbare Fakten fehlen – siehe Wahrheit und Konsens. Mehr noch: Gibt es trotz einer unklaren Faktenlage dennoch die Chance, durch den sogenannten Klimaschutz eine deutliche Verbesserung zu erreichen?

Das Argument angesichts der Ungewissheit der Klimamechanismen für einen Aktivismus, der von einer Panik angetrieben wird, ist, dass wir das drohende Unheil abwenden müssten. Eine weitergehende wissenschaftliche Klärung bevor man Maßnahmen ergreift, würde die Zeit ungenutzt verstreichen lassen, die eben notwendig mit Gegenmaßnahmen zu nutzen sei. Darum sind die jeweiligen Annahmen zu prüfen.

Haben wir einen Klimawandel?

Natürlich haben wir einen Klimawandel, denn den gibt es bereits seit Beginn der Erde. Die Richtung das Wandels wirkt zunächst stochastisch und hat keine leicht erklärbaren Ursachen, auch wenn intensiv in der Paläoklimatologie geforscht wurde. Einige Theorien versuchen zumindest einige Aspekte der Klimageschichte zu erklären, aber ein klares Verständnis der Geschichte und der Einflussfaktoren wurde nicht erreicht. Die gängige Theorien sagen, dass die vom Menschen verursachten CO2-Emissionen und anderer anthropogener Faktoren maßgeblich die Erwärmung der letzten 150 Jahre um etwas über 1 Grad verursacht haben. Trotz der auch mit diesen Theorien verbundenen Unsicherheiten wollen wir zunächst schlicht von der Annahme ausgehen, dass dies so sei.

Doch wird darum auch die zukünftige Entwicklung vorhersehbar? Die dazu entwickelten Modelle haben bislang keine hinreichende Evidenz zeigen können. Aber gehen wir einfach davon aus, dass die Cassandra-Rufe zutreffend seien – auch wenn ich persönlich starke Zweifel hege.

Künftige Katastrophen

Die Angst macht sich ja an vielen befürchteten Ereignissen fest: Überflutungen, Dürren, Zusammenbruch von Ökosystemen und dramatisch steigende Meeresspiegel. Tatsächlich gab es das alles schon oft in der Vergangenheit, wobei der Mensch darauf keinen Einfluss hat. Über Art und Stärke jener Wetterkatastrophen gibt es aber keine signifikanten Trends, auch wenn ständig behauptet wird, dass dem so wäre. Die Wissenschaft kennt hier keine belastbaren Argumente für eine deutliche Gefährdung. Aktuell liegen die Wetterereignisse der letzten Jahrzehnte innerhalb der natürlichen Schwankungsbreite.

Dennoch – for arguments sake – wollen wir davon ausgehen, dass der Klimawandel zu katastrophalen Konsequenzen führt. Denn nur dann kann eine Beurteilung der Maßnahmen auf Wirksamkeit erfolgen.

Beobachtungen und Maßnahmen

Diese Klimapanik wird bereits seit über 30 Jahren geschürt, mit unzähligen Konferenzen, Maßnahmepaketen und Milliardensummen, die bewegt wurden. Doch auch innerhalb dieser drei Dekaden ist das Bevölkerungswachstum der Erde unvermindert weitergegangen und die CO2-Emissionen haben sich in einem nahezu linearen Trend weiter gesteigert. Es kann damit als belegt gelten, dass die Maßnahmen trotz großem Aufwandes bislang wirkungslos verpufften.

Belegt das vielleicht nur, dass eben nicht genug getan wurde, um eine positive Wirkung zu belegen? Müssen wir darum die Anstrengungen nicht drastisch verstärken? Oder würden auch diese Maßnahmen wirkungslos verpuffen … bzw. die verschwendeten Ressourcen hätten dann natürlich eine negative Wirkung?

Die Gegenthese steht im Raum, dass selbst bei einer positiven Wirkung der Maßnahmen auf das Klima weitere Aspekte, wie ein Wirtschaftszusammenbruch, zu einer suizidalen Bilanz führen könnten. Dagegen wird in den Medien mantrahaft behauptet, dass der Klimawandel zu wesentlich höheren Kosten führen würde als der Klimaschutz. Angesichts der dürren Faktenlage zu den möglichen zukünftigen Schäden und der Ungewissheit in Bezug auf die Wirksamkeit der Maßnahmen ist dies eine unbelegte und zweifelhafte Behauptung. Dennoch wollen wir basierend auf dieser Annahme weiter argumentieren, dass die drastische Reduktion von CO2 -Emissionen das Klima retten könnte. Also wenn die Menschheit weltweit dagegen steuert, würden sich die befürchteten Katastrophen abwenden lassen.

Deutschland und die Welt

Nun ist die Welt keineswegs homogen, und ein Konsens zu den Themen ist nicht erreicht worden. Selbst der Beschluss von Paris COP21 ist lediglich die Selbstverpflichtung einiger Industrieländer zu Senkung der CO2 -Emissionen. Dies betrifft vor allem die EU, Nordamerika (?) und Japan. Der größte CO2- Emittent – China -und viele andere Länder, u.a. Indonesien, Brasilien uvm. haben sich zu keiner CO2-Reduktion verpflichtet. Und es bleibt äußerst fragwürdig, ob die gegebenen Verpflichtungen überhaupt eingehalten werden können.

Die Gründe liegen auf der Hand: So ist mit einem weiteren Bevölkerungswachstum und von Wohlstandsdefiziten in weiten Teilen der Welt auszugehen. Es wäre darum unfair, von den unterentwickelten Staaten Verzicht zu fordern. Dem moralischen Argument mag man zwar folgen, aber es liegt auf der Hand, dass ein weiteres Wachstum die weltweiten Emissionen weiter steigen lassen wird.

Deutschland hat einen Anteil von weniger als 2 % der weltweiten CO2 -Emissionen. Würden die ehrgeizigsten Ziele des Klimaschutzes in Deutschland und den anderen Unterzeichnern von COP21 erreicht, so hätte das nicht zur Folge, dass die CO2 Emissionen weltweit sinken.

Dieser Aussichtlosigkeit und der Konsequenz daraus, eher den Klimaschutz auf wirtschaftlich sinnvollen Ressourcenschutz zu begrenzen, werden 2 Argumente entgegen gehalten:

  • Wir müssen doch aus moralischen Gründen zumindest unseren Teil beitragen, auch wenn dieser verschwindend gering ist.
  • Wir müssen eine Rolle als Vorreiter einnehmen, damit die anderen Länder unserm ‚guten Beispiel‘ folgen.

Beide Argumente sind allerdings nicht tragfähig. Denn wir können selbst bei all den gängigen Annahmen – die ich für äußerst fragwürdig halte – offensichtlich nicht verhindern, dass der CO2-Anteil in der Atmosphäre weiter steigt, und damit können wir das Klima nicht retten. Selbst dieses Potential, einen spürbaren Beitrag zur Reduktion des Anstieges zu liefern, ist nicht rational zu erwarten.

Und eine angestrebte Vorreiterrolle wirkt lächerlich, weil die hiesigen Verhältnisse ohnehin nicht übertragbar sind. Wenn zudem der wirtschaftliche Niedergang eintrifft, wird Deutschland als abschreckendes Beispiel eher eine kontraproduktive Rolle einnehmen: Andere Länder werden diesem Vorbild gerade nicht folgen wollen.

Zudem wäre der Beitrag Deutschlands bei CO2-Neutralität nicht nur sehr gering, sondern schlicht gar nicht vorhanden. Dies zeigte Hans-Werner Sinn in erschütternder Klarheit. Denn eine CO2-Neutralität bedeutet, dass sich energieintensive Produktion in das Ausland verlagert, vor allem nach China. Fritz Vahrenholt zeigte, dass die Energieeffizienz in Deutschland für vergleichbare Produkte weltweit am Besten ist … eine Verlagerung der Produktion würde darum zu einer Steigerung der Emissionen führen.

Ferner sind die Förderländer der fossilen Energieträger vor allem daran interessiert, Einkommen zu generieren – was auch verständlich ist. Da aber das Ende der fossilen Energieträger propagiert wird, befürchten die Erzeuger, auf ihren Bodenschätzen sitzen zu bleiben, wenn sie diese nicht zügig vermarkten können. Also wird die Förderung nicht reduziert werden, wenn einige Länder tatsächlich eine CO2-Neutralität erreichen könnten. Würde das die Nachfrage reduzieren, würde der Preis sinken … was durch erhöhte Fördermengen kompensiert werden müsste. In der Folge sind jene Länder, die sich am Klimaschutz nicht intensiv beteiligen, in der Lage, mehr fossile Energien einzusetzen.

Schlüsse und Handlungsempfehlungen

Die vorliegenden Fakten sind ausreichend zu erkennen, dass in jedem Szenario, auch dem Katastrophenszenario mit einer Wirksamkeit der Maßnahmen, ein Klimaschutz nicht erreicht werden kann. Das einzige Motiv kann nun nur sein, dass jene, die den Klimaschutz betreiben, ein gutes Gefühl haben, also einer Gesinnungsethik und Ideologie folgen, die sich um Verantwortung nicht schert.

Dies wird daran deutlich, dass die beliebtesten Politiker der Grünen die deutsche Gasförderung verbieten und CO2-neutrale Kernkraftwerke abschalten – obwohl die EU und das IPCC diese Nutzung empfohlen haben – und die CO2-Abscheidung und -Speicherung aus Deutschland verbannen. Statt dessen werden in der Krise Braun- und Steinkohlekraftwerke hochgefahren – es geht jenen offensichtlich nicht um die Wirksamkeit des Klimaschutzes, sondern um ein irrationales Festhalten an einer fragwürdigen Ideologie. Wer allerdings eine oder mehrere der eingangs gemachten Annahmen nicht teilt, wird in der Kohleverstromung kein großes Problem sehen.

Darum sollten alle Maßnahmen, die ausschließlich einem vermeintlichen Klimaschutz dienen, sofort eingestellt werden. Unberührt bleiben Maßnahmen, die eine Ressourcenschonung und Effizienzsteigerung ermöglichen, insbesondere fortschrittliche Technologie – vielmehr ist diese ohne die irreführenden Argumente des Klimaschutzes weiter zu fördern. Vor allem die Kernkraft bietet hier gute Möglichkeiten.

Da aber negative Entwicklungen, z.B. bei Dürren, Überschwemmungen und steigendem Meeresspiegel nicht ausgeschlossen werden kann, sind Schutzmaßnahmen anzuraten. Also Anpassungsmaßnahmen, keine fruchtlosen Versuche, den Klimawandel zu steuern.

Auf gar keinem Fall sollte die Panik-Propaganda weiter betrieben werden, denn diese beeinflusst die seelische Gesundheit und die Fähigkeit einer Gesellschaft, rationale Entscheidungen zu treffen, negativ. Eine Maßnahme dazu ist, sich selbst hinreichend sachkundig zu machen und diese Erkenntnisse weiterzugeben. Das schließt nicht ein, sich ausschließlich auf solche Quellen zu beziehen, die eine Angstpropaganda befördern, aber diese sorgfältig zu darauf hin zu analysieren und kritisch zu hinterfragen.

Ein Gedanke zu „Klimapanik“

  1. Einige Nachträge: Die Erde wird grüner dank CO2
    Die nachweislich positiven Aspekte werden möglicherweise (!) durch negative Aspekte zunichte gemacht. Erweist sich aber die Klimasensitivität als sehr gering, kann das Urteil, dass CO2-Emissionen schädlich seien, nicht mehr aufrecht erhalten werden.

    Ähnlich ist die Möglichkeit, in eine weitere Abkühlung zu kommen – neue kleine oder große Eiszeit – keineswegs von der Hand zu weisen. Dies wäre allerdings sehr schädlich. Wenn die CO2 Emissionen diesen Prozess verhindern würden oder dämpfen, wäre das Urteil über die Emissionen völlig neu zu bewerten.

    Wie erschreckend die Klimapanik auf einige Menschen wirkt, kann man in Die GRÜNE Angst-Propaganda erkennen.

    Die Idee, dass die Wasserstoff-Strategie einen Ausweg liefern können, wird sogar von Andreas Schmitz, der sich für die Grünen engagiert, ad absurdum geführt. Siehe: Die Zerstörung der Wasserstoffstrategie. Bei allem Sachverstand wird Andreas Schmitz von einer Klimapanik getrieben, dass er letztlich eine ausweglose Situation zeigt.

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