Islamophobie und Islamkritik

Ein Neologismus hat virale Verbreitung gefunden. Der Begriff Islamophobie  ist klar negativ konnotiert.  Offensichtlich meint er dass der Islam als weltanschauliche Lehre und seine realen Erscheinungsformen bedrohlich und angsterzeugend sei. In Wirklichkeit sei dies aber sachlich unbegründet, denn eine generelle Bedrohungslage existiere nicht. Eine Phobie ist, z.B. eine Klaustrophobie, eine panische Angst vor geschlossenen Räumen, von denen ja auch keine reale Gefahr ausgeht.

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Grundgesetz und Leitkultur: Würde

In meiner Reihen über die Identifikation mit dem Grundgesetz und Leitkultur und seiner Bedeutung nun der Artikel 1 des GG

(1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.
Ein großes Wort, das unbedingten Eindruck macht und wohl schnell Zustimmung bewirkt. Aber was bedeutet es?

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Grundgesetz – Präambel: Gott und Volk

In der aktuellen Diskussion wird oft vorgetragen, wir bräuchten keine Diskussion um eine Leitkultur, denn wir haben das Grundgesetz, das alles hinreichend definiert. Dies kann selbstverständlich so nicht sein, denn es geht im Grundgesetz im Wesentlichen um den gesellschaftlichen Rahmen, der jedoch mit Inhalt und Deutung gefüllt werden muss. Allzu oft wird das Grundgesetz als leere Chiffre in die Diskussion geworfen, gerade, um sich auch jenem nicht zu stellen.

Hier will ich es anders machen. In einer kleinen Reihe will ich mich mit Grundgesetz und deren Bedeutung für Selbstverständnis und Gesellschaft detailliert auseinander setzen. Nicht, dass es vielleicht klügere Kommentare dazu gäbe, aber es ist wichtig, dass man sich selbst mit den Themen beschäftigt. Es genügt nicht, dass es irgendwo steht. Für den Anfang habe ich mir die Präambel des GG vorgenommen. Immerhin geht es darin um Problembegriffe wie Gott und Volk.

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Das Unbehagen mit Volk und Leitkultur

Wenn immer nunmehr das Wort ‚Volk‘ verwendet wird, so löst es einen negativen Reflex aus. Auch die Bundeskanzlerin ersetzte es in ihrem Sprachgebrauch zunächst durch ‚Bevölkerung‘, dann durch die ‚Menschen, die schon länger hier leben‘. Was ist nun das Stigma, das dem Wort anhaftet?

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Selbstverständnis und Identität

Was ist der Mensch? … so lautet eine der philosophischen Grundfragen, auch in der Ausprägung: Wer oder was bin ich?

Dies lässt sich auch nicht trennen von soziologischen und entwicklungpsychologischen Aspekten. Aber es ist keine exklusive Frage der Adoleszens, sondern eine existenzielle Frage. Hier will ich einen Aspekt daraus betrachten: Einbettung des Einzelnen in die Gemeinschaft – der Mensch als soziales Wesen. Gerade durch die Anerkennung in der Gemeinschaft erhält so mancher Mensch seine Identität. Alleine in die Welt geworfen mag ihn die Einsamkeit und Leere umfangen, aber in seiner Verortung als Teil einer Gemeinschaft versteht er sich selbst erst als Person in einem Sinnzusammenhang.

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Selbst schuld

Der Begriff ‚Schuld‘ wird immer schillernder, je mehr man über ihn nachdenkt. Manche meinen, dass man ihnen Schuldgefühle einredet. Die Gesellschaft, das Über-Ich, die Eltern, die Kirche … eigentlich sind die Schuld an den Schuldgefühlen. Und tatsächlich gibt es auch krankhaft übersteigerte Schuldgefühle, die manche in die Verzweifelung treiben.

Im Zuge der Debatte über die Bestimmung des Menschen meinen nicht wenige Zeitgenossen, dass der Mensch vollständig ein Produkt seiner Umwelt sei. Dies bestimmt sein Sein und Empfinden, sein Denken und Handeln. Im Grunde sei der Mensch völlig determiniert. Er kann gar nicht anders handeln, als er handeln muss. Wie könnte er da noch schuld sein, wenn er doch hätte gar nicht anders handeln können? Was bedeutet ‚Schuld‘ dann eigentlich noch? Ist der Täter nicht viel mehr Opfer der Umstände?

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Meinungen, Fakten, Argumente, Diskurs vs. Lethargie

Mir erscheint es, als würde nicht mehr über die existenziellen Fragen nachgedacht – ein offener Diskurs findet immer weniger statt. Sowohl innerlich als auch öffentlich. Und das, obwohl die Zeiten nie günstiger waren: Nie zuvor gab es so viel Wissen, so viele ungelöste Fragen, so leichte Zugangsmöglichkeiten zum Austausch … Aber es gibt doch unzählige Websites mit Kommentaren und Diskussionsforen … so viele Gespräche zwischen Freunden und politischen Positionen, Kollegen u.v.m. … zählen die nicht? Woher kommt denn mein Eindruck?

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Zeitgeist und Klimawandel

In der Philosophie gibt es ein Klima, das man Zeitgeist nennt, und der philosophische Klimawandel ist die Geistesgeschichte. Aber diese hat auch etwas mir dem sogenannten Globalklima zu tun. Denn die behauptete Erderwärmung mit den befürchteten Nachteilen und Katastrophen wirft einen Schatten auf die Zukunftserwartungen und prägt zeitgenössisches Denken. Immerhin wird das globale und persönliche Konsum- und Wirtschaftsverhalten massiv in Frage gestellt. Viele fordern auch ein politischen Wandel im Zeichen der plakatierten Klimakatastrophe. Hier aber wollen wir zwei Aspekte genauer betrachten, worin sich die Philosophie mit dem Klimawandel schneidet:

  • Erkenntnistheorie: Was können wir zum Sachstand wissen? Haben wir ein gigantisches Problem oder nicht? Sicher?
  • Ethik und Moral: Was folgt aus dem Klimawandel für unser Handeln? Gibt es eine Klimagerechtigkeit?

Mich stört, wenn man diese Themen unreflektiert irgendwie und beliebig beantwortet. Ebenso wenn man diese Antworten irgendwelchen ideologischen Fixierungen oder persönlichen Interessen unterordnet. Aber es gibt Abhilfe …

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Aufklärung & Humanismus

Auf einer von mir hoch geschätzten Site Novo Argumente ist zu lesen:

Unser heutiges Freiheitsverständnis begann sich mit gesellschaftlichen Umbrüchen der Frühen Neuzeit durchzusetzen. Es waren die Philosophie, Literatur, Wissenschaft und Kunst des Renaissance-Humanismus, die den rational und selbstbestimmt handelnden Menschen ins Zentrum rückten und die Entfaltung seiner Fähigkeiten als Ideal postulierten. Durch die Aufklärung nahm die Subjektwerdung der Menschen weiter an Fahrt auf. Auf intellektueller Ebene wurde die Befreiung von überkommenen Dogmen und Vorurteilen vorangetrieben. Die universelle menschliche Vernunft galt den Aufklärungsdenkern als höchste Autorität.

Ähnlichen Positionen finden wir häufig  Aber ist das auch korrekt? Ich meine, wie finden hier ein anachronistisches Geschichtsverständnis.

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Schlaf der Vernunft

Was ist das eigentlich: Vernunft, Verstand, Rationalität … ?

Ich sah die Sendung  scobel: Schlaf der Vernunft – Von unvernünftigen Gedanken und irrationalen Taten … und es hat mich nicht befriedigt. Natürlich ist es vernünftig, über die Vernunft nachzudenken – auch wenn diese einem Spiegelgefecht gleicht. Aber ich meine nicht, dass es ausreicht, einige kluge Gedanken und anregende Bilder zu präsentieren. Dazu noch eingestreute Weisheiten und Setzungen, die nach einer Diskussion rufen. Ich will nach Antworten forschen, auf die man weiter aufbauen kann.

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