Gottes Eigenschaften

Gläubige bezeichnen Gott meist als gut, liebevoll, gnädig, voller Erbarmen, allmächtig, allwissend … aber sind das nur Zuschreibungen an einen unbekannten Gott? Oder sind es Zuschreibungen an einen Gott, der von den Menschen selbst erfunden wurde? Die negative Theologie bestreitet, dass positive Aussagen überhaupt über Gott gemacht werden können:

Dies geschieht, indem ihm bestimmte Eigenschaften wie beispielsweise Güte oder Weisheit zugeschrieben werden oder indem er mit diesen Eigenschaften identifiziert wird (z. B. Gott ist gut oder Gott ist das Gute). Dabei werden Vorstellungen, die aus dem Bereich menschlicher Erfahrung stammen, auf Gott übertragen. Die negative Theologie lehnt eine solche Vorgehensweise ab und begründet dies mit der Behauptung, es sei prinzipiell unmöglich, bei positiven Aussagen Gottes absolute Transzendenz angemessen zu berücksichtigen.

Negative Theologie

Die Betrachtungen der Erkennbarkeit, bzw. der Nicht-Erkennbarkeit sind äußerst anregend und der Wikipedia-Artikel entsprechend empfohlen. Allerdings scheinen wesentliche gedankliche Einschränkungen der gesamten Denkhistorie zu fehlen.

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Imperative des Geistes

Ein kurzer Text mit gewaltiger Sprengkraft in konzentrierter Form – nicht nur für jeden persönlich, sondern auch für die gesamte Geistesgeschichte. Dennoch wurde er oft unterschätzt … warum? Wird er schlicht nicht verstanden oder gar absichtlich umgedeutet? Erscheint er allzu selbst-evident? Ist der Text nur eine Sammlung allgemeiner Weisheit? Er ist es nicht, sondern ein logisches Kunstwerk:

19 Den Geist löscht nicht aus. 20 Prophetische Rede verachtet nicht. 21 Prüft aber alles und das Gute behaltet. 22 Meidet das Böse in jeder Gestalt.

1.Thessalonicher 5

Diese Grundregeln haben die Geistesgeschichte des Westens geprägt … und darüber auch den der übrigen Welt. Sie sind an Christen adressiert, die den Geist als Gabe Gottes verstehen. Aber selbst säkulare Menschen, die Gott und den Heiligen Geist ablehnen, finden einen Wiederhall, wenn sie dafür ‚Intuition‘ oder andere Formen irrationaler Erkenntnis einsetzen.

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Rationalisiertes Gottvertrauen

Die Science Fiction Serie ‚3 Body Problem‘ wirft eine Reihe von philosophischen und moralischen Fragen auf. Hier geht es um die strukturelle Gleichheit eines jeden Gottvertrauens, einschließlich des Christentums, mit jenem Vertrauen in die überlegene Macht der Trisolarier. Diese seien in diesem Gedankenexperiment erwiesener Weise real (im Gegensatz zu Gott der jeweiligen Religionen) und nahezu allmächtig und allwissend, den Menschen weit überlegen. Als nun die Sekte auffliegt und weitgehend ausgelöscht wird, beginnen die Gläubigen zu zweifeln. Wie konnte ihr Lord das zulassen?

Sowohl  die Astrophysikerin Ye Wenjie, als auch der US-Milliardär und Umweltaktivist Mike Evans erklären es den Zweiflern so: Die Intelligenz der Trisolarier ist den Menschen so weit überlegen, dass sie den Plan der Trisolarier nicht verstehen können, aber das sollte das Vertrauen in die Trisolarier nicht erschüttern.
Der Zuschauer erfährt aber, dass sich die Trisolarier von jener Sekte abgewandt haben und sie schlicht nicht mehr beschützen. Somit liegt eine klassische Rationalisierung vor, um den Glauben gegen Zweifel zu schützen. Die Parallelen zum christlichen Gottesglauben sind offensichtlich … oder doch nicht?

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Politische Klimawissenschaft

Erkenntnis der Wirklichkeit ist eine zentrale Frage der Philosophie, die sich in der Wissenschaftstheorie zeigt und aktuell im politischen Diskurs erhebliche Brisanz erfährt. Konkret kann und muss das am Beispiel gezeigt werden.

Im ersten Teil Ergebnisoffene Wissenschaft? nahm der Ansatz von Prof. Gert Ganteför einen großen Anteil ein. Die Popularität, die Ganteför in vielen seiner Videos erfährt, ist nicht nur seiner einfachen und sympathischen Sprache geschuldet, sondern der Eindruck, dass er sich von Mainstream-Narrativen emanzipiert. Sein Bestreben, sich nicht von einer politischen Ideologie vereinnahmen zu lassen, verdient auch entschiedenen Applaus. In wie weit er sich aber erfolgreich von jenen distanzieren kann, die er Skeptiker nennt, kann bezweifelt werden.

Hier wird das Video Kritische Diskussion von Prof. HAPPERS Klima-Thesen behandelt. In der Tat ist es eine hervorragende Auswahl des Sujets, denn als Ausgangspunkt wird der Kontext einer vorgeblichen wissenschaftlichen Begründung eines US Gesetzes mit starker politischer Sprengkraft in kompakter Form von Happer und Lindzen diskutiert:

Comment and Declaration on the SEC’s Proposed Rule
“The Enhancement and Standardization of Climate-Related Disclosures for Investors,” File No. S7-10-22, 87 Fed. Reg. 21334 (April 11,2022)

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Ergebnisoffene Wissenschaft?

Natürlich wissen wir ja bereits, wie es um die Wirklichkeit bestellt ist. Die Wissenschaft muss nur noch einige Details klären. Aber im Großen und Ganzen? Es gib weite Teile der Wirklichkeit … da sind wir uns ganz sicher … die sind nur noch nicht hinreichend belegt. Aber darum gibt es ja die Wissenschaft, die soll mal schnell die Bestätigung beibringen. Ist da Ergebnisoffenheit eine Selbstverständlichkeit … Unter diesen Umständen?

Prof. Gerd Ganteför zeigt, dass es sehr wohl Aussagen mit wissenschaftlichen Anspruch gibt, die jedoch einer politischen Agenda folgen. Ob dies einer ideologischen Verblendung oder materiellen Interessen geschuldet ist, bleibt dabei offen.

Offensichtlich ist, dass eine Voreingenommenheit – Bias – das Ergebnis verfälscht. Dann ist es kaum mit den Zielen der Wissenschaft zu vereinbaren, sondern Propaganda, Ideologie oder Täuschung, bestenfalls ein Irrtum. Dagegen erwartet die Wissenschaft im Ideal die Erkenntnis was IST. Sie will sich nicht von anderen Interessen instrumentalisieren lassen, um zum Steigbügelhalter der Macht zu werden. Tut sie es doch, gerät sie zu Recht in Verruf und verliert das Vertrauen. Getroffen werden dann auch seriöse Wissenschaftler. Die Erfolge der Wissenschaften erodieren in der Ansicht der Gesellschaft, ihre gesellschaftlichen Errungenschaften werden fragwürdig.

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Planspiele und Feindbilder

Die Gefahr eines 3. Weltkrieges, einschließlich eines Atomkrieges, beängstigt viele Menschen. Durch die Eskalation des Russland-Ukraine-Krieges sind die Risiken stark gewachsen. Bereits der Wirtschaftskrieg zeigt durch Inflation und Firmenpleiten deutliche Wirkung. Um so wichtiger ist das Nachdenken über Ursachen und mögliche Weiterentwicklung, kritische Prüfung der medialen Darstellung, Analyse der beteiligten Parteien und zielführende Strategien.

Aktuell könnten dazu viele Bücher geschrieben werden … allerdings nicht im Getümmel von Propagandameldungen. Das heißt, wir müssen uns über einige Grundüberlegungen klar werden und uns dieser im Wind der Informationsflut bewusst bleiben. Hier darum nur ein Anriss …

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Das deterministische Paradoxon

Mehr oder minder explizit wird oft ein Determinismus behauptet. Ein vollständiger Determinismus setzt alle Ereignisse, auch die zukünftigen, als vorbestimmt an. Dies wird sowohl vom materialistischen Standpunkt als mechanistischer Zeitablauf im Sinne von Laplace als auch von einigen Neurophilosophen vertreten. Ebenso sehen viele Religionen, einschließlich einiger christlicher Theologien (aber nicht aller!) den Zeitlauf als vorherbestimmt an. Jede Entscheidung und jede Erkenntnis wären damit nur eine Illusion, da man dem Zeitenlauf auf einem vorgegebenen Pfad folgt, so wie Schauspieler in einem Theaterstück dem Manuskript folgen. Echte Willensfreiheit existiert damit nicht. Aber das führt zu einem Paradox, zu einem Selbstwiderspruch, einem Oxymoron.

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Das Gefühl der Gerechtigkeit

Man mag die Ursprünge jenes Gefühls darin sehen, dass man sich selbst als zurückgesetzt erfährt. Weiter fragt sich der Mensch dann: War das vielleicht berechtigt? Oder was ist eigentlich gerecht … und was ist gut und böse? Kann das Gute ungerecht sein oder das Böse gerecht? Dieses Gefühl wird dann mit Nachdenken und Reflektion einerseits, andererseits durch Sozialisation und Kultur geprägt.

Könnte man nicht einfach sagen: Wer die Macht hat, kann das tun was er will. Bzw. jeder kann willkürlich im Rahmen seiner verfügbaren Macht handeln. Ob das nun nach seinem Gerechtigkeitsempfinden entspricht oder nicht ist allein seine Sache. Gerechtigkeit wäre dann nur eine persönliche Geschmacksfrage.

Offensichtlich gibt es aber sehr wohl überpersönliche Normen, die dem Gerechtigkeitsempfinden mehr oder minder entsprechen. Das fängt bei Sitten und Gebräuchen und religiösen Geboten an. Schließlich werden diese in Gesetze gefasst, aber sie verändern sich und unterscheiden sich zwischen den Völkern und Religionen. Was ist dann generell verlässlich gerecht oder nicht? Was ist mit dem Völkerrecht und der allgemeinen Erklärung der Menschenrechte? Oder gibt es über den mehr oder minder demokratischen Konsens hinaus eine robuste Begründung? Eine Referenz zum Absoluten?

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Gefühl, Glaube und Verstand

Erkenntnis der Wahrheit und Wirklichkeit gilt als eines der höchsten Ziele menschlichen Strebens, im Besonderen der Philosophie. Aber dazu gehört auch, dass wir die Grenzen der Erkenntnis erkennen. Platon, Kant, Popper … sie alle wussten, dass es unzweifelhafte Erkenntnis für Menschen nicht gibt. Menschen sehen dagegen Gefühle recht unterschiedlich, wenn es um Erkenntnis geht. Manche halten sie für subjektiv und irrelevant für die Erkenntnis. Immerhin können diese täuschen und sind Einfallstor für Propaganda und Manipulation. Andere meinen, nur durch diese zur Erkenntnis gelangen. Im Besonderen der Gottesglaube wird vermehrt dem Gefühl zugeschrieben, worüber der Verstand sich erhebt.

Andererseits gibt es viele Hinweise, das auch säkularer Glaube und Gefühle die eigentlichen Triebkräfte fast aller Menschen sind und der Verstand nur die Funktion hat, den gefühlsgetriebenen Glauben zu rechtfertigen. Es ist darum wichtig, diese Fragen zu durchdringen.

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Philosophie und christlicher Glaube

Prallen hier Gegensätze aufeinander? Ist die Philosophie nicht der Einsatz von Skepsis und des nüchternen Verstandes, der christliche Glaube dagegen irrational und von Gefühlen getrieben? Tatsächlich verstehen sich viele atheistische Philosophen als Gegner zu jeglicher Religion. Gläubige, insbesondere Evangelikale fürchten, dass sie mit einem leeren Wind der Worte vom Weg der Wahrheit abgebracht werden könnten. Und dazu gibt es auch eine Belegstelle:

Seht zu, dass euch niemand einfange durch die Philosophie und leeren Trug, die der Überlieferung der Menschen und den Elementen der Welt folgen und nicht Christus.

Kolosser 2,8 – nach Luther 2017

Ist damit schon alles wichtige gesagt? So einfach ist es nicht, denn Paulus argumentiert hier nicht gegen eine Gattung des Denkens, sondern bestimmter Philosophien, die das eigentliche Ziel der Liebe zur Weisheit verraten. Wer wollte bestreiten, dass es auch Wortklauber und Sinnverdreher gibt, die sich Philosophen nennen? Dem Sinn besser entsprechend ist diese Übertragung:

Passt auf, dass ihr nicht auf Weltanschauungen und Hirngespinste hereinfallt. All das haben sich Menschen ausgedacht; aber hinter ihren Gedanken stehen dunkle Mächte und nicht Christus.

Kolosser 2,8 – nach Hoffnung für alle

Tatsächlich gab es in der Geschichte keineswegs nur atheistische Philosophen, sondern häufig auch solche mit klarem christlichem Bekenntnis. Viele Gedanken der Bibel, im Besonderen des Neuen Testaments, korrespondieren mit philosophischen Ansätzen und befruchten sich gegenseitig, denn auch in der Folge bezogen sich Philosophen häufig genau auf jene. Nicht zuletzt die dialektische Struktur der christlichen Lehre verhinderte, dass sie sich von Dogmatikern völlig vereinnahmen ließ. Es gibt gute Gründe, die christliche Lehre wegweisend nicht nur für die Geistesgeschichte des Abendlandes und der Ausbildung moderner Wissenschaften war, sondern letztlich auch der ganzen Welt, wenngleich in modifizierter Form. Ebenso wichtig ist der Dienst der Philosophie für den christlichen Glauben: Er kann Irrtümer und Sektierertum reduzieren.

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