Politische Klimawissenschaft

Erkenntnis der Wirklichkeit ist eine zentrale Frage der Philosophie, die sich in der Wissenschaftstheorie zeigt und aktuell im politischen Diskurs erhebliche Brisanz erfährt. Konkret kann und muss das am Beispiel gezeigt werden.

Im ersten Teil Ergebnisoffene Wissenschaft? nahm der Ansatz von Prof. Gert Ganteför einen großen Anteil ein. Die Popularität, die Ganteför in vielen seiner Videos erfährt, ist nicht nur seiner einfachen und sympathischen Sprache geschuldet, sondern der Eindruck, dass er sich von Mainstream-Narrativen emanzipiert. Sein Bestreben, sich nicht von einer politischen Ideologie vereinnahmen zu lassen, verdient auch entschiedenen Applaus. In wie weit er sich aber erfolgreich von jenen distanzieren kann, die er Skeptiker nennt, kann bezweifelt werden.

Hier wird das Video Kritische Diskussion von Prof. HAPPERS Klima-Thesen behandelt. In der Tat ist es eine hervorragende Auswahl des Sujets, denn als Ausgangspunkt wird der Kontext einer vorgeblichen wissenschaftlichen Begründung eines US Gesetzes mit starker politischer Sprengkraft in kompakter Form von Happer und Lindzen diskutiert:

Comment and Declaration on the SEC’s Proposed Rule
“The Enhancement and Standardization of Climate-Related Disclosures for Investors,” File No. S7-10-22, 87 Fed. Reg. 21334 (April 11,2022)

Im Ausgangstext und auch Ganteförs Besprechung nehmen wissenschaftstheoretische Überlegungen wegweisenden Raum ein.

Was ist Naturwissenschaft?

Naturwissenschaft ist an Evidenz und Falsifizierbarkeit gekoppelt.

Problem ist, das Vorhersagen (Forecast), die weit in der Zukunft liegen sind nicht praktisch falsifizierbar. Die Anwendung auf das Modell für die Vergangenheit (Hindcast) ist dagegen wenig aussagekräftig, da die Modelle anhand der Vergangenheit kalibriert wurden … so vermutet Ganteför (ab 10:10). Allerdings kann diese Vermutung nicht bestätigt werden.

Ganteför diskutiert diese offensichtliche Diskrepanz weiter unten.

Happers zweiten Punkt übergeht Ganteför jedoch:

However, scientific knowledge is not determined by:
Consensus. What is correct in science is not determined by consensus. but by experiment and observations. Historically, scientific consensuses have often turned out to be wrong. The greatest scientists in history are great precisely because they broke with consensus.
The frequent assertion that there is a consensus behind the idea that there is an impending disaster from climate change is not how the validity of science is determined to quote the profoundly true observation of Michael Crichton:
“If it’s consensus, it isn’t science. If it is science, it isn’t consensus.”

Happer / Lindzen

Ergänzend kann festgestellt werden, dass der behauptete Konsens nicht zutreffend ist – siehe Wahrheit und Konsens. Das Konsens-Argument hinkt somit auf beiden Beinen.

Weiter schreibt Happer, was keine Wissenschaft ist.

Government Opinion. Nobel physicist Richard Feynman put it clearly:
“No government has the right to decide on the truth of scientific principles.” The Meaning of It All (1998), p. 57.

Happer / Lindzen

Dies wir erläutert mit dem Umstand, dass Trofim Lysenko von der russischen Regierung autorisiert eine falsche Biologie umsetzte, die zu Millionen Hungertoten führte. Die fatale Entscheidung, dass politische Ideologien mit der Macht der Regierung die Wissenschaft korrumpieren können. Ganteför nimmt das zu Kenntnis.

Ganteför überspringt weitere wichtige Punkte, in denen Happer Naturwissenschaft von weiteren Missverständnissen abgrenzt …

Peer Review. Peer review can be helpful in many areas of science, but it does not determine scientific validity. Agreement of theoretical predictions with observation or experiment, “the scientific method,” is the real touchstone of truth in science.

Alas, peer review of the climate literature is a joke. It is pal review, not peer review. The present situation violates the ancient principle “no man shall be a judge in his own cause.” Accordingly, all peer reviewed climate publications need to be viewed with skepticism.

Happer / Lindzen

Neben diesen gewichtigen Punkten nennt Happer:

Manipulated and Omitted Unfavorable Observations. Since theories are tested with observations, fabricating and omitting unfavorable facts to make a theory work is an egregious violation of scientific method.
Richard Feynman stated this fundamental principal of scientific method:
“If you’re doing an experiment, you should report everything that you think might make it invalid – not only what you think is right about it.… Details that could throw doubt on your interpretation must be given, if you know them.”
1974 Caltech commencement address, Surely You’re Joking, Mr. Feynman! (1985), p. 311-12

Happer / Lindzen

Diese Weglassung ist in so fern pikant, da sie Ganteför selbst trifft.

Klimasensitivität

Ganteför kritisiert folgende Aussage:

Our informed scientific opinion is that doubling CO2 concentrations will cause about 1 C or less of warming.

Happer / Lindzen

Beachtlich ist, dass hier nicht von wissenschaftlichen Fakten die Rede ist, sondern von einer begründeten Meinung, der allerdings keine harten Fakten entgegen stehen.

Ganteför vermutet, dass Happer hier die Netto-CO2 Sensitivität meinen könnte und die Feedbacks schlicht nicht berücksichtigen würde. Allerdings finden wir weiter unten

IPCC’s much larger temperature increase from doubling CO2 is due to huge hypothetical positive feedbacks from changes in water vapor and clouds in the atmosphere. We note that large positive feedbacks are unusual in nature. Most feedbacks are negative, and this observation is even dignified with the name LeChatelier’s
Principle, which is often stated as:

“When any system at equilibrium for a long period of time is subjected to a change in concentration, temperature, volume, or pressure, (1) the system changes to a new equilibrium, and (2) this change partly counteracts the applied change.”

The large positive feedbacks assumed by the IPCC violate LeChatelier’s Principle. They are not at all consistent with the geological history of Earth’s temperature and CO2 concentrations.

Happer / Lindzen, S. 24

Einige Autoren ermitteln einen TCR von deutlich unter 1 Grad, weil negative Feedbacks für stärker gehalten werden. U.a. Lindzen & Choi, (Richard Linzen ist hier Co-Autor)

 Während in der Theorie der ECS aus der gesamten Rückkopplung berechnet werden kann, hat die Berechnung viele Unbekannte, die in Lindzens Studien beschrieben sind, insbesondere im ersten von 2001 (Lindzen, Chou, & Hou, 2001). Abhängig von den getroffenen Annahmen ergibt Lindzens Blendeneffekt einen ECS zwischen den rein Beobachtungs-basierten 0,5°C/2xCO2 (Lindzen & Choi, 2009)

Andy May Petrophysicist übersetzt von Christian Freuer

Weitere Arbeiten folgten, u.a.  (Lindzen & Choi, 2021)

In einer Reihe von Arbeiten haben Lindzen und seine Kollegen eine robuste Hypothese entwickelt, dass steigende Meeresoberflächentemperaturen (SST) dazu führen, dass einige hoch gelegene tropische Zirruswolken verschwinden und den Himmel öffnen, so dass mehr Infrarotstrahlung in den Weltraum entweichen kann, was die tropische Atmosphäre und Oberfläche abkühlt.

Andy May Petrophysicist übersetzt von Christian Freuer /

Sehr erhellend ist auch der Vortrag von Hermann Harde 

Harde zeigt hier erhebliche Modelldifferenzen zwischen den IPCC CMIP5-Modellen und seinem 2LCM: Sowohl hinsichtlich der Wasserdampf-Rückkopplung, als auch bei der unberücksichtigten Konvektions-Rückkopplung und der Evaporations-Rückkopplung erklären sich diese Ergebnisse, die in eine völlig verschiedene Richtung weisen.

siehe auch Klima-Sensitivität und CO2 – was wissen wir? Teil 1 | EIKE – Europäisches Institut für Klima & Energie (eike-klima-energie.eu)
Teil 2

Die Erklärung von Ganteför zur Klimasensitivität wird dann zum bloßen Meinen, da willkürlich ausgewählte Quellen eben nicht der wissenschaftlichen Methode entsprechen. Ganteförs theoretische Erklärungen zu den positiven Rückkopplungen (15:45 – 17:45) werden nicht durch Beobachtungen unterstützt, aber auch die Theorie ist unzulässig verkürzt. Demnach führen höhere Temperaturen zu erhöhter Verdunstung und mehr Wasserdampf und verstärkter Erwärmung. Das stimmt nur bedingt

  1. Über Wüsten bleibt der Wasserdampf mangels verfügbaren Wassers auf einem sehr niedrigen Niveau. Eine Erwärmung ändert daran nichts.
  2. Über Flächen der Pflanzenbedeckung führt eine höhere CO2-Verfügbarkeit zu einer geringeren Öffnung der Stomata, was die Verdunstung reduziert.
  3. Über dem freien Ozeanen findet der Wärmetransport überwiegend durch Konvektion statt. Dieser steigt mit einer Temperaturerhöhung und wirkt der Erwärmung entgegen.

Ebenso wird die Eis-Albedo-Rückkopplung im besonderen durch das Meereis überschätzt. Der offene Ozean absorbiert sehr viel von der Einstrahlung, allerdings ist dieser stark von der Reflektion abhängig. Die Reflektion steigt bei kleinen Einstrahlwinkeln stark an. Meereis findet sich aber vor allen in hohen Breitengraden mit geringen Einstrahlwinkeln. Folglich fällt die Eis-Albedo-Rückkopplung erheblich schwächer aus.

Ganteför benutzt lieber den dicken Daumen zur Abschätzung als seine eigenen Quellen. Zum TCR meint er, dass dieser relevant sei und schätzt diesen im Mittel auf 2 Grad oder 2,3 Grad. (20:00)

Laut dem IPCC AR 6 aus dem Jahr 2021 liegt der wahrscheinlichste Wert für die TCR bei 1,8 Grad,[8] d. h. dass es nach 70 Jahren wahrscheinlich zu einer Erwärmung um 1,8 °C kommen wird.https://de.wikipedia.org/wiki/Klimasensitivit%C3%A4t#ECS_und_TCR

Siehe https://www.ipcc.ch/report/ar6/wg1/downloads/report/IPCC_AR6_WGI_TS.pdf – Seite 61 PDF / 93 Print

Im vorangegangenen Video ging Ganteför noch von 3,2 Grad aus, wobei er sich vermutlich auf den IPCC ECS bezog, den er aber hier als nicht relevant erkannte. Er wiederholt weiter seine Vermutung, dass Happer die Rückkopplungen nicht berücksichtigt (20:20 ‚Das ist dann wirklich falsch‘)

Zur Erinnerung: Die o.g. Arbeiten kommen zu erheblich niedrigeren Werten.

Beweis für positiver Rückkopplungen?

Bezogen auf den Wechsel zwischen Eiszeiten, Warmzeiten und Zwischeneiszeiten meinte Ganteför, dass er das nur verstehen könne mit den Rückkopplungen, denn durch die MilankovićZyklen würden nur winzige Unterscheide ausgelöst, die den Wechsel allein nicht hinreichend erklären könnten. Ganteför sieht darin einen Beweis für die starken positiven Rückkopplungen (21:20 – 21:55). Nur gibt es darin ein logisches Problem:

Würden die starken Rückkopplungen zu zwei stabilen Zuständen führen, dann wäre der Impuls, einen stabilen Zustand zu verlassen nur entgegen der Rückkopplungen möglich. Das bräuchte bei starken Rückkopplungen einen um so stärkeren Antrieb, den stabilen Zustand zu verlassen. Nun führte Ganteför an, dass die MilankovićZyklen einen zu schwachen Antrieb ergäben, um überhaupt einen Wechsel der Phasen zu erklären, so dürften diese erst recht kein Verlassen eines stabilen Zustandes begründen. Ist der Antrieb aber so stark, dass er von einer Eiszeit einen Wechsel in eine Warmzeit (und entgegengesetzt) trotz positiver Rückkopplungen ermöglicht, bräuchte es auch keine positiver Rückkopplungen zum erreichen eines derartigen Zustandes und dessen Wechsel. Das wäre eher der Gegenbeweis positiver Rückkopplungen.

So kann Happer nicht widerlegt werden. Im Billard ist ein Stoß über die Bande auch sehr schwierig, vor allem, wenn der Effet falsch angesetzt wird.

Klimageschichte

Was ist der korrekte Zeitrahmen, wenn wir die Klimageschichte zur Beurteilung der physikalischen Wirkungen des CO2 heranziehen? Oft wird auf die letzte Million Jahre verwiesen. Ganteför nennt es einen Trick, über den er lachen musste, wenn Happer auf die Erdgeschichte von 600 Mio. Jahre verweist. Im weiteren aber bestätigt Ganteför die Korrektheit des Argumentes (ab 26:10). Der Zuhörer versteht nun nicht, was daran ein lustiger Trick sein soll.

Immerhin wird unterstellt, dass in der letzten Million Jahre der CO2 Anteil um 280 ppm recht konstant gewesen sein sollte. Die beobachteten Klimaschwankungen innerhalb dieses Zeitraums können also nicht mit CO2-Schwankungen erklärt werden. Die Behauptung, wir würden nun ein Rekordwert beim CO2 erreichen, und das sei der Grund für die Klimaerwärmung bleibt fadenscheinig, wenn die Klimaentwicklung der 600 Mio. Jahre betrachtet wird.

Eine Korrelation ist hier offensichtlich nicht nachweisbar. Darum erscheint ein funktionaler Zusammenhang eher unplausibel.

Ganteför betreibt eher negative Werturteile, als dass er den Argumenten fundiert widerspricht. So nennt er es ‚… auch wieder eine Verharmlosung‘ (26:50). Das würde bedeuten, dass etwas wenige gefährlich dargestellt wird, als es tatsächlich ist. Nun argumentiert aber Happer, dass es keinen erheblichen Risiken gäbe. Solange nicht hinreichend belegt wird, dass diese Risken real existieren, kann es keine Verharmlosung sein.

Ganteför bezieht sich dann nicht auf den Ausgangstext, sondern setzt eine völlig andere Interpretation der präsentierten Graphik an. Er beobachtet, dass die Erdtemperatur selten über 25 Grad lag. Daraus schließt er, Happer hätte gesagt, dass es nicht so schlimm wäre, wenn die Temperatur nur um 10 Grad steigen würde … was eine Verharmlosung wäre.

Allerdings steht rein gar nichts davon in dem kritisierten Text. Happer thematisiert 25 Grad mit keinem Wort, sondern:

The chart shows:

  • CO2 concentrations and temperature were uncorrelated over the past 600 million years.
  • For hundreds of millions of years, temperatures were low when CO2 levels were high, and temperatures were high when CO2 levels were low.
  • When CO2 was record high of about 7,000 ppm, temperatures were at a record low
  • temperatures were the highest they have ever been about 60 million years ago, but CO2 levels were low.
  • temperatures have been higher than today over most of the past 600 million years, and life flourished
  • CO2 levels have been relatively low for the last 300 million years, and have been sharply declining for the last 180 million years from 2,800 ppm today’s low 415 ppm.
  • Thus Paleoclimate data going back 600 million years to the present show an inverse relation between CO2 and climate temperatures most of the time, and little correlation between them, implying that the effects of CO2 are, in fact, marginal.

Ratlosigkeit beim Zuhörer: Wie kommt Ganteför zu derartig abwegigen Behauptungen? Was ist an der klaren Argumentation Happers unverständlich? Ganteför ignoriert die fehlende Korrelation und behauptet diese dann weiter wortreich.

Modelldifferenzen

Ganteför geht hier nochmals auf die o.g. Graphik ein und bezweifelt dessen Korrektheit – allein mit dem Argument, dass dann die Klimamodellierer sich nicht an der Realität orientiert hätten. Aber genau dass ist die Aussage der Analyse von John Christy!

‚Das hätte man ja korrigieren müssen … kann ich mir also nicht vorstellen, dass das stimmt.‘

Die Graphik wurde veröffentlicht im Zuge einer US-Senatsanhörung , auch hier und häufig zitiert … es wäre verwunderlich, wenn Christy seine Reputation damit aufs Spiel setzen würde. Zu seiner Person:

I am John R. Christy, Distinguished Professor of Atmospheric Science, Alabama’s State Climatologist and Director of the Earth System Science Center at The University of Alabama in Huntsville. I have served as a Lead Author, Contributing Author and Reviewer of United Nations IPCC assessments, have been awarded NASA’s Medal for Exceptional Scientific Achievement, and in 2002 was elected a Fellow of the American Meteorological Society.

Testimony of John R. Christy

Bei einem derartigen Schwergewicht ist ein unbegründeter Zweifel überraschend. Christy fährt mit der Erklärung fort:

I was able to access 102 CMIP-5 rcp4.5 (representative concentration pathways) climate model simulations of the atmospheric temperatures for the tropospheric layer and generate bulk temperatures from the models for an apples-to-apples comparison with the observations from satellites and balloons. These models were developed in institutions throughout the world and used in the IPCC AR5 Scientific Assessment (2013).

John R. Christy

Weitere Erklärungen in dem oben verlinkten Paper. Ganteför war offensichtlich verblüfft über ein so krassen Beleg der Unkorrektheit der CMIP-5 Modelle, dass er diesen Beleg, nicht aber die Modelle bezweifelte. Wäre es nicht der wissenschaftlichen Sorgfalt zu entsprechen, die Originalquelle zu untersuchen und ggf. einen Fehler nachzuweisen? Immerhin nennt Ganteför sogar die Quelle, auf die er jedoch nicht weiter eingeht.

Auch ist der Ganteförs Einlassung, dass dann die Modelle hätten korrigiert werden müssen, wenn man derartige Fehler erkennt, entlarvend: Veröffentlichte Modell dürften also so lange völlig falsche Ergebnisse verbreiten, bis man die Fehler nachweist? Man bedenke, dass ein Nachweis der Model-Tauglichkeit im o.g. Kontext schwierig ist … was auch Ganteför anfangs in seinem Video erklärte. Unter diesen Umständen ist ein Verlass auf Modelle, die sich nun als falsch erwiesen haben, nicht begründbar. Viel mehr ist die Frage zu stellen, in wie weit die CMIP-Modellansätze überhaupt in der Lage sind, hinreichend verlässliche Ergebnisse zu produzieren. Im Besonderen ging es um den von fast allen Modellen vorhergesagten Hotspot in der tropischen mittleren Troposphäre.

Quelle: Testimony of John R. Christy (2017)

Christys Arbeit hat diese Modellvorhersage widerlegt. Da ist dann wenig aussagekräftig neuere globale Troposphärenmessungen dagegen zu halten. Die Abweichungen zwischen den Modellen und den Messdaten wurden mit CMIP6 nicht verbessert, was Ganteför jedoch annahm:

When one compares the likely trend slopes (0.14 for the STAR and UAH observations; 0.29 all models; 0.27 K/Dec. for selected models) as stated by Gavin S., one finds that the CMIP6 models overestimate the TLT warming (where almost all the weather is made) by a factor of about two. When the Earth’s climate is described as a coupled atmosphere-ocean-land system and one of them is so far from reality in the latest model family (CMIP6) one should not take some calculations as face value for the real world.  Moreover the “screened models” seem to be adjusted only on the ground temperatures, in the TLT this adjustment method fails. This suggests problems with model physics do not relate simply to misrepresentation of feedback strength and hence climate sensitivity.

Frank Bosse and Nic Lewis

Ganteför stellt korrekt fest, dass eine politische Intention von Klimamodellierer gefährlich ist, da die Überprüfbarkeit der Modellergebnisse nur schwer möglich ist.

Dafür aber, dass der politische Bias das Ergebnis korrumpiert, bedarf es weder einen direkten Regierungsauftrag, noch einer Verschwörung. Die Befürchtung der Modellierer, dass Geldmittel versiegen könnten, wenn nicht die gewünschten Ergebnisse produziert werden, dürfte dafür bereits hinreichend sein.

Satellitenmessung des abgestrahlten IR Spektrums

Die Graphik auf Seite 23 wird diskutiert

Diese entstammt der Arbeit von W. A. van Wijngaarden1 and W. Happer (2020). Dort wird auch die Ermittlung detaillierte erläutert. Ganteförs unspezifischer Verweis auf das IPCC, ohne Angabe eines anderen Sachverhaltes bleibt wenig aussagekräftig. Die abermalige Behauptung, dass Happer die Rückkopplungsprozesse nicht berücksichtigen würde, widerspricht dem Ausgangsartikel, der dies erläutert.

Die Behauptung im Fazit, dass der TSR „2 Grad oder ein bisschen mehr“ wäre, übertrifft die Aussagen des IPCC und weist die Erläuterungen in den IPCC-kritischen Publikationen ohne Angabe von Gründen zurück.

Die CO2-Absorbtion entspricht einer Sättigungskurve, wobei aber wegen der Re-Thermalisierung und Emission die Darstellung einer vollständigen Sättigung irreführend wäre. Das aber behaupten Happer und Lindzen auch nicht. Irreführend ist dagegen Ganteförs Darstellung, die eine Sättigung generell zurück weist, wobei Ganteför den Verlauf der Sättigungskurve bestätigt.

Gantför hat weiterhin wesentliche Aspekte des Textes von Happer und Lindzen übergangen, im Besonderen die kritische Diskussion der Assessment Reports. Ganteför kritisiert zwar auch die Diskrepanz zum wissenschaftlichen Teil und den Entstehungsprozess der ‚Summary for Policy Makers‘ (SPM). Happer legt aber dar, dass die SPM auch auf den Bericht zur wissenschaftlichen Basis rückwirkt und diesen korrumpiert. Die Ignoranz des IPCC vieler Arbeiten, die dem Narrativ der menschengemachten Klimaerwärmung nicht entsprechen, wird auch von Ganteför ignoriert und einem nicht näher begründetem Vertrauen in das IPCC Ausdruck verliehen.

Inhaltlich distanziert sich Ganteför von den Ergebnissen von Happer und Lindzen, kann darin aber nicht stichhaltig erläutern, dass dies über ein bloßes Meinen und Vertrauen in das IPCC hinaus geht.

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