Hass

Ein menschliches Gefühl, dass heutzutage leidenschaftlich abgelehnt wird, als gäbe es ein neues Gebot; Du darfst nicht hassen! Was ist da dran? Ist Hasskriminalität die böse Tat, die wegen des Hasses erst entsteht – oder ist bereits der Hass selbst, auch ohne dass er zur Tat wird, bereits ein Verbrechen? Was macht der Mensch, der selbst Hass empfindet, mit seinem Hass? Kann er diesen einfach in Liebe verwandeln oder muss er sich selbst belügen und seinen Hass verbrämen?

Haß (odium = feindliche Verfolgung) ist die leidenschaftliche Abneigung gegen daß, was uns Unlust bereitet hat. Der Haß, das Gegenteil der Liebe, verabscheut nicht nur einen Menschen, sondern möchte ihm auch schaden. Er entspringt oft dem Eigennutz, dem Neide, dem gekränkten Ehrgeiz, der Eifersucht oder der verschmähten Liebe. Insofern er dem Gehaßten Wichtigkeit beilegt, unterscheidet er sich von der Verachtung. Dinge kann man im Grunde nicht hassen, sondern nur Abneigung gegen sie, Abscheu vor ihnen empfinden; denn man vermag sie wohl zu zerstören, aber nicht ihnen zu schaden. Auch der Haß gegen das Böse ist nur der Abscheu vor demselben.

Kirchner/Michaëlis: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe

Auch wenn manche eher die Gleichgültigkeit als das Gegenteil der Liebe betrachten, wollen wir diese Definition zur der Grundlage akzeptieren: Verachtung ist kein Hass, Abscheu eben sowenig. Indem aber Dritten Hass unterstellt wird, auch wenn dies oft schlecht belegt wird, macht man sie damit oft wiederum zum Objekt des Hasses. Fraglos schadet eine derartige Attributierung.

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Ignoranz, Überheblichkeit, Selbstbetrug

Es gibt viele Menschen auf der Welt, die sind klüger und besser gebildet. Wissenschaftler und Intellektuelle, aber auch einfache Menschen können mit erstaunlichen Fähigkeiten und Kenntnissen aufwarten, die den eigenen überlegen sind. Dennoch wird himmelschreiender Unsinn die Menge zum Besten gegeben, auch von vermeintlichen Koryphäen. Einiges davon kann man klar erkennen, bei anderen Dingen liegt der Verdacht nahe. Wie kann das sein? Die intellektuellen Fallstricke scheinen da bei vielen ein akutes Problem zu sein, natürlich nur bei den anderen … wirklich?

Hier will ich über die Frage nachdenken, wie ich es verhindern kann, dass ich derartigen intellektuellen Lastern erliege. Offensichtlich ist niemand, auch nicht der Klügste, davor gefeit, und man kann auch für die eigene Zukunft nicht garantieren. Um so wichtiger ist die theoretische Überlegung, die eigene Reflektion und die Lehren, die man daraus zieht. Brennend wäre ich daran interessiert, was Sie, lieber Leser, dazu herausgefunden haben. Vielleicht Kritik an meinem Denken, eigene Erfahrungen oder praktische Tipps. Und schon sind wir beim Thema …

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Freihandel und Liberalismus

Sind Themen der Volkswirtschaft Gegenstand philosophischer Betrachtung? Ist das nicht eher was für Fachleute? Ein klares nein, denn die Vorgaben an die Volkswirtschaft laufen immer in einem philosophischen Kontext. Die persönlichen Freiheiten sind oft verwoben in einem wirtschaftlichen Kontext, in dem die Volkswirtschaft und Staat eine prägende Rolle spielen. Man muss der Marx’schen These ‚Das Sein bestimmt das Bewusstsein‘ keineswegs vollumfänglich zustimmen um zu erkennen, dass da durchaus etwas dran ist.

Weiterhin zeigten die grandiosen Fehl-Prognosen führender Volkswirtschaftler, dass diese keineswegs über jede Kritik der Laien erhaben sind. Im Besondern gilt es hier zu fragen, ob Liberalismus – im Sinne von Kapitalismus – und Freihandel denn erstrebenswert und gut seien, bzw. Protektionismus negativ … und ob das Eine das Andere bedingt. Genau so wenig ist eine pauschale Globalisierungskritik geeignet, hier Licht ins Dunkel zu bringen. Neben den Zielen und Bewertungen, die fraglos philosophische Gegenstände sind, sind kausale Zusammenhänge und Wirkketten über das Fachstudium hinaus auf einer Ebene, die die Bewertung stark beeinflusst – auch wenn das Nachdenken darüber nicht gerade Behaglichkeit verheißt..

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Webfehler der Demokratie

Wer heute etwas kritisches zur Demokratie sagt, muss mit der Gegenfrage rechnen: Haben wir eine bessere Alternative? Zu Recht kommt die Frage und natürlich antworten wir: Nein denn alle anderen Formen das Staatswesen sind entweder zwingend schlechter oder liefern größere Risiken, das es schlechter wird. Dennoch ist es erforderlich, sich auch über die Schwächen dieses Konzeptes Gedanken machen. Nicht nur über Fehler in der Umsetzung durch unfähige oder korrupte Politiker, sondern grundsätzlich in der Verfasstheit des Konzeptes. Erst aus der Analyse können weitere Maßnahmen folgen, die diese Probleme mildert oder behebt.

Ein weiteres Problemfeld ergibt sich aus der Frage: Was ist eigentlich Demokratie? Zweierlei Verständnis scheint heute ein eher divergierendes Bild zu liefern.

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Trennschärfe und Unschärfe

Ordnung fragt nach Unterscheidung von Ungleichem und Feststellung der Gleichheit. Was ist richtig – was falsch? Was ist wahr oder unwahr? Was ist gut oder böse? Nun ist es modern geworden, Grauzonen zu entdecken. Also nicht mehr klar zu unterscheiden, was richtig oder falsch ist. Darin liegt einerseits eine neue Ehrlichkeit, die sich gegen Simplifizierung wehrt, zugleich eine erschreckende Indifferenz zur Auflösung der Werte. Es lohnt sich, diesen Sachverhalt, den unerfüllten Wunsch nach Trennschärfe von unterschiedlichen Seiten zu beleuchten.

Im Laufe dieser Betrachtung werden wir dies anhand von zwei Beispielen untersuchen, der Sünde und der nationalen Identität.

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Klimalügen zwecks undemokratischer Unterdrückung

Ein Gastbeitrag von Herbert Klupp mit Erweiterungen / Kommentierungen von Martin Landvoigt

Wir sind soweit. Die allgemein verbreitete aktuelle Klimahysterie schürt die schon vorhandene Hysterie. Warum wollen Medien und Politik einen Brand mit Benzin löschen ? Wo ist ihr Vorteil ? Politik und Medien, gestützt von „geneigt gemachten“ Wissenschaftlern haben ein Thema entdeckt, wie es noch keines gab: CO2. Wenn CO2, ein grundguter Bestandteil allen Lebens, das bei allen unseren Aktivitäten generiert wird, nicht zuletzt bei jedem Atemzug, als Teufelszeug in die Köpfe der Menschen gehämmert werden kann, welches demnächst den Weltuntergang bewirkt, dann hat die Politik alle Freiheit, Drangsalierungen, neue Steuern, Gängelungen der Menschen usw weltweit durchzusetzen. Denn wer wollte widersprechen ? Wer wollte mitschuldig werden am Weltuntergang ? Wer wollte beiseite stehen, wenn unseren mutigen Politikern, dazu den sie begleitenden Medien, Applaus gespendet wird für alle „Maßnahmen“ ? Es geht doch um die Rettung der Menschheit, um die Zukunft aller späteren Generationen !

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Erkenntnis, Glaube und Zweifel

Der Mensch ist neugierig. Er will wahre Antworten, nicht zuletzt auf die Grundfragen der Menschheit. Manche geben sich mit tradierten Antworten zufrieden oder glauben irgend was. Andere resignieren bei der Frage und behaupten, eben nichts zu glauben. Aber manche wollen es genauer wissen, sie wollen nicht resignieren und auch nichts Beliebiges glauben. Sie suchen nach Erkenntnis.

Glauben ist zunächst ein Fürwahrhalten von Dingen und Aussagen, die man nicht hinreichend beweisen kann. Aber wie erlange ich dennoch eine vertretbare Erkenntnis, wenn sich die finale Wahrheit unserem Zugriff entzieht? In zweiter Hinsicht ist Glaube auch Vertrauen auf andere Autoritäten: Glaube ich den Wissenschaftlern? Oder an Gott? oder meiner Peer-Group, den Medien? Ist radikaler Skeptizismus die bessere Option? D.h. ich glaube, es gibt keine verlässliche Informationsquelle? Hier will ich mich mit dem besonderen christlichen Ansatz beschäftigen: Erkenntnis durch Glauben!

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Gerechtigkeit, Gott und das Glück

Wer von Gerechtigkeit spricht meint heute ein Empfinden, dass allen Menschen gleiche Chancen zuspricht und Regeln, deren Verletzung einer Ahndung oder ‚Heilung‘ bedürfen. Dennoch bleibt unklar, ob dieses Empfinden ein Gewordenes und damit Kulturrelatives bleibt, oder ob es an das Absolute heranreicht. Früher sprach man von den Universalien: Gibt es die Gerechtigkeit, die Liebe, das Glück, die Freiheit etc. überhaupt? … oder ist es nur ein Attribut, eine Zuschreibung. Würde es die Gerechtigkeit als Absolutes nicht geben, so bliebe sie willkürlich und verfügbar. Jeder, der im Namen der Gerechtigkeit oder der Freiheit irgendetwas fordert, hätte nicht nur einen leeren Satz produziert, sondern man könnte jenem Irrelevanz unterstellen, weil ja sein Gegenüber eben ein anderes Empfinden habe … und was mache dann des Einen Empfindung gegenüber des Anderen vorzüglich?

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Entscheidung unter Ungewissheit

Obwohl es eigentlich selbstverständlich ist, dass wir meist die Konsequenzen von Entscheidungen nicht völlig überblicken, müssen wir uns dennoch ständig entscheiden. Auch die Ansicht, etwas nicht zu entscheiden, ist praktisch auch eine Entscheidung. Dabei tun wir oft so, als wären unsere Entscheidungen überwiegend von Vernunft bestimmt. Diese Entscheidungen sind im praktischen Leben z.B. beim Autofahren, oder welchen Lebenspartner ich wähle, wo ich mein Geld investiere, welche Arbeitsstelle ich annehme, ob ich an Gott glaube, den Klimawandel bekämpfe oder welcher politischen Partei ich mein Vertrauen gebe. Kurz: Das Grundproblem umgibt uns ständig.

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Erinnerungskultur und Gedenken

Mit diesem Begriff wird vor allem die Schrecken der Nazi-Zeit aktuell gehalten, oder sollte es vielmehr: Viele Stimmen weisen darauf hin, dass es sich oftmals um leere Rituale handelt, die sich selbst und Dritten vermitteln will, dass man selbst zu den Guten gehört. In der tat wäre das aber ein Missbrauch jener Opfer, wenn sie nur noch der Selbstbestätigung dienen, oder als Generalvorwurf dem Meinungsgegner stereotyp um die Ohren geschlagen werden. Im Kern ist aber das Gedenken als Mahnung durchaus gerechtfertigt: Nie mehr sollte sich dieser oder ähnlicher Schrecken wiederhohlen!

Um aber diesem Ziel zu entsprechen bedarf es der Analyse anstelle eines dumpfen Sentiments: Was genau sollte nie wieder passieren? Und was sind die dafür abzuleitenden Maßnahmen?

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