Trennschärfe und Unschärfe

Ordnung fragt nach Unterscheidung von Ungleichem und Feststellung der Gleichheit. Was ist richtig – was falsch? Was ist wahr oder unwahr? Was ist gut oder böse? Nun ist es modern geworden, Grauzonen zu entdecken. Also nicht mehr klar zu unterscheiden, was richtig oder falsch ist. Darin liegt einerseits eine neue Ehrlichkeit, die sich gegen Simplifizierung wehrt, zugleich eine erschreckende Indifferenz zur Auflösung der Werte. Es lohnt sich, diesen Sachverhalt, den unerfüllten Wunsch nach Trennschärfe von unterschiedlichen Seiten zu beleuchten.

Im Laufe dieser Betrachtung werden wir dies anhand von zwei Beispielen untersuchen, der Sünde und der nationalen Identität.

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Klimalügen zwecks undemokratischer Unterdrückung

Ein Gastbeitrag von Herbert Klupp mit Erweiterungen / Kommentierungen von Martin Landvoigt

Wir sind soweit. Die allgemein verbreitete aktuelle Klimahysterie schürt die schon vorhandene Hysterie. Warum wollen Medien und Politik einen Brand mit Benzin löschen ? Wo ist ihr Vorteil ? Politik und Medien, gestützt von „geneigt gemachten“ Wissenschaftlern haben ein Thema entdeckt, wie es noch keines gab: CO2. Wenn CO2, ein grundguter Bestandteil allen Lebens, das bei allen unseren Aktivitäten generiert wird, nicht zuletzt bei jedem Atemzug, als Teufelszeug in die Köpfe der Menschen gehämmert werden kann, welches demnächst den Weltuntergang bewirkt, dann hat die Politik alle Freiheit, Drangsalierungen, neue Steuern, Gängelungen der Menschen usw weltweit durchzusetzen. Denn wer wollte widersprechen ? Wer wollte mitschuldig werden am Weltuntergang ? Wer wollte beiseite stehen, wenn unseren mutigen Politikern, dazu den sie begleitenden Medien, Applaus gespendet wird für alle „Maßnahmen“ ? Es geht doch um die Rettung der Menschheit, um die Zukunft aller späteren Generationen !

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Erkenntnis, Glaube und Zweifel

Der Mensch ist neugierig. Er will wahre Antworten, nicht zuletzt auf die Grundfragen der Menschheit. Manche geben sich mit tradierten Antworten zufrieden oder glauben irgend was. Andere resignieren bei der Frage und behaupten, eben nichts zu glauben. Aber manche wollen es genauer wissen, sie wollen nicht resignieren und auch nichts Beliebiges glauben. Sie suchen nach Erkenntnis.

Glauben ist zunächst ein Fürwahrhalten von Dingen und Aussagen, die man nicht hinreichend beweisen kann. Aber wie erlange ich dennoch eine vertretbare Erkenntnis, wenn sich die finale Wahrheit unserem Zugriff entzieht? In zweiter Hinsicht ist Glaube auch Vertrauen auf andere Autoritäten: Glaube ich den Wissenschaftlern? Oder an Gott? oder meiner Peer-Group, den Medien? Ist radikaler Skeptizismus die bessere Option? D.h. ich glaube, es gibt keine verlässliche Informationsquelle? Hier will ich mich mit dem besonderen christlichen Ansatz beschäftigen: Erkenntnis durch Glauben!

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Gerechtigkeit, Gott und das Glück

Wer von Gerechtigkeit spricht meint heute ein Empfinden, dass allen Menschen gleiche Chancen zuspricht und Regeln, deren Verletzung einer Ahndung oder ‚Heilung‘ bedürfen. Dennoch bleibt unklar, ob dieses Empfinden ein Gewordenes und damit Kulturrelatives bleibt, oder ob es an das Absolute heranreicht. Früher sprach man von den Universalien: Gibt es die Gerechtigkeit, die Liebe, das Glück, die Freiheit etc. überhaupt? … oder ist es nur ein Attribut, eine Zuschreibung. Würde es die Gerechtigkeit als Absolutes nicht geben, so bliebe sie willkürlich und verfügbar. Jeder, der im Namen der Gerechtigkeit oder der Freiheit irgendetwas fordert, hätte nicht nur einen leeren Satz produziert, sondern man könnte jenem Irrelevanz unterstellen, weil ja sein Gegenüber eben ein anderes Empfinden habe … und was mache dann des Einen Empfindung gegenüber des Anderen vorzüglich?

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Entscheidung unter Ungewissheit

Obwohl es eigentlich selbstverständlich ist, dass wir meist die Konsequenzen von Entscheidungen nicht völlig überblicken, müssen wir uns dennoch ständig entscheiden. Auch die Ansicht, etwas nicht zu entscheiden, ist praktisch auch eine Entscheidung. Dabei tun wir oft so, als wären unsere Entscheidungen überwiegend von Vernunft bestimmt. Diese Entscheidungen sind im praktischen Leben z.B. beim Autofahren, oder welchen Lebenspartner ich wähle, wo ich mein Geld investiere, welche Arbeitsstelle ich annehme, ob ich an Gott glaube, den Klimawandel bekämpfe oder welcher politischen Partei ich mein Vertrauen gebe. Kurz: Das Grundproblem umgibt uns ständig.

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Erinnerungskultur und Gedenken

Mit diesem Begriff wird vor allem die Schrecken der Nazi-Zeit aktuell gehalten, oder sollte es vielmehr: Viele Stimmen weisen darauf hin, dass es sich oftmals um leere Rituale handelt, die sich selbst und Dritten vermitteln will, dass man selbst zu den Guten gehört. In der tat wäre das aber ein Missbrauch jener Opfer, wenn sie nur noch der Selbstbestätigung dienen, oder als Generalvorwurf dem Meinungsgegner stereotyp um die Ohren geschlagen werden. Im Kern ist aber das Gedenken als Mahnung durchaus gerechtfertigt: Nie mehr sollte sich dieser oder ähnlicher Schrecken wiederhohlen!

Um aber diesem Ziel zu entsprechen bedarf es der Analyse anstelle eines dumpfen Sentiments: Was genau sollte nie wieder passieren? Und was sind die dafür abzuleitenden Maßnahmen?

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Monotheismus zukunftstauglich?

Dushan Wegner, einer meiner Lieblingsphilosophen, die eine völlig andere Ansicht zur Frage nach Gott wie ich vertreten, stellte diese Frage in erweiterter Form:

Der Mensch sehnt sich nach Spiritualität, doch sind monotheistische Weltsichten der geeignetste spirituelle Ansatz für die Zukunft?

Die Frage allein impliziert vieles für mich fragwürdiges: Sehnen sich wirklich alle Menschen nach Spiritualität? Oder doch nur einige Menschen? Und verstehen diese ihre Sehnsucht tatsächlich vergleichbar?
Blaise Pascal – und auch Ernesto Cardenal , wie auch andere Mystiker – beschrieb es so:

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Das Lob des Undogmatischen

Da war es wieder: In einem kleinen Bericht über einen Vortrag von
Prof. Rolf Lessenich über die Philosophie von Anthony Ashley Cooper, des 3. Grafen von Shaftesbury
war zu es zu lesen.

Der Schüler John Lockes bevorzugte in seinen Schriften den lebendigen Dialog gegenüber der trockenen systematischen Abhandlung. Diese undogmatische, anti-systematische, literarische Form seines Philosophierens faszinierte neben anderen auch bedeutende deutschsprachige Schriftsteller wie Wieland, Herder, Goethe und vor allem Schiller

Aber im gelobten Undogmatischen stecken gleich zwei Ansichten: Zum einen versteht der Leser, dass es eben um eine unmittelbare Erfahrung geht, die sich nicht von vornherein in ein Korsett einer weltanschaulichen Lehre zwängen lässt. Zugleich aber verweigert er sich der Schlussfolgerung aus der Beobachtung. Warum?

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Wann platzt der Euro?

Politik und Wirtschaft … sind das Themen für Philosophen? Oder sind es viel zu prophane Themen? Oder ist das nur was für Fachleute? Hier habe ich einer Expertenrunde – Prof. Dr. Max Otte, Prof. Dr. Jörg Meuthen, Richard Sulik – zugehört. Einige Aspekte sind natürlich auch Themen für wirtschaftliche Laien … ich habe die Runde und die damit verbundenen düsteren Erwartungen zum Anlass genommen einige grundlegende Themen aufzugreifen. Denn die Lebensbedingungen werden von den Volkswirtschaften, die massiv von den Währungen bestimmt werden. Sie bestimmen zunächst, wie groß der Kuchen ist, den man dann verteilen kann und muss. Fragen nach gesellschaftlicher Ordnung, im Besonderen der Sozialstaat, die sich mit der Verteilung beschäftigen, unterschätzen meist das Problem, dass die Substanz der Wirtschaft eben nicht konstant ist.

Weitere Fragen: Wie verlässlich sind die Experten? Muss man sich einfach nur andere Experten suchen, die was anderes sagen, das eher dem entsprechen, was man selber denkt? Auch dies soll am gegebenen Beispiel diskutiert werden. Zu guter Letzt soll die Frage nach den Zukunftsängsten und der Umgang damit untersucht werden. Interessiert?

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Dogmen, Spiritualität und intellektuelle Redlichkeit

Es ist nun schon über 2 Jahre her, dass ich die Artikel Wehe und Wohl des Dogmas und Prüfkriterien für Dogmen schrieb. Im Kommentarbereich fand ich jüngst einen ansonsten unkommentierten Hinweis auf einen anderen, gleich titulierten Artikel mit den Verweis auf meinen Text in dem Blog
HEIMDALL WARDA – Die das Gras wachsen hören 

Dort wurde auf Thomas Metzinger verwiesen, der 2013 einen interessanten Text veröffentlichte: Spiritualität und intellektuelle Redlichkeit – Ein Versuch Der Text geht über das enge Thema des Dogmas hinaus und setzt bei der Veränderung im modernen Selbstverständnis an. Gerade am Dissens dazu entzündete sich das Verlangen nach der Klärung zwischen expliziten und impliziten Dogmen.

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