Dem naturwissenschaftlich denkenden Menschen erscheint die Vorstellung von unsichtbaren Geistwesen, die hier im Zeitlauf der Welt wirken, abstrus und ein Relikt aus vergangenen Zeiten. Dennoch glauben einigen Umfragen zufolge mehr Menschen an die Existenz jener Engel als an die Existenz eines Schöpfergottes. Dem Theologen sind die Engelvorstellungen auch eher schwierig. Wofür braucht ein allmächtiger Gott noch zusätzliche Geistwesen als Gehilfen? Aber genau so könnte man fragen: Wozu braucht er Menschen? In wie weit sind Engelsvorstellungen Bilder von einer anderen Realität? Oder sind diese Vorstellungen reine Illusion, ohne wahren Bezug zur Realität?
Wer zur Existenz oder Nichtexistenz jener Engel bereits eine feste Meinung hat, wird wohl kaum weiter darüber nachdenken wollen. Aber letztlich führt dies zurück in die Frage: Was ist überhaupt real? Was hat überhaupt ‚Existenz‘? Gemäß Platons Höhlengleichnis ist das, was wir gemeinhin für die Realität halten, nur wie ein Schatten an der Wand. Durch die Quantenmechanik wissen wir, dass die vermeintlich festen Stoffe nicht nur aus sehr vielen Molekülen und Atomen bestehen, sondern diese wiederum aus unglaublich schnell rotierenden Energiefeldern. Es ist ein Wunder, dass diese Stoffe über Jahrmillionen bestand haben können, wenn sie sich doch innerhalb von Nanosekunden tausendfach verändern. Auch Einstein wusste, dass es keine feste Grenze zwischen Materie und Energie gibt. Gibt es nun eine feste Grenze zwischen dem Bild und der Realität?
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