Erinnerungskultur, die Zweite

Es ist natürlich scharf abzulehnen, wenn Björn Höcke in der Dresdner Rede forderte, man müsse zur Erinnerungskultur der Naziverbrechen eine 180 Grad Wende machen, also das Gegenteil tun. Wohlwollend könnt man das jedoch für eine Überzeichnung halten und er lediglich sagen wollte, dass die bislang geübte Erinnerungskultur so nicht hilfreich ist. Man wird weder den damaligen Opfern, noch den heutigen Opfern gerecht, sondern man verklärt traumatische Ereignisse und zieht die falschen Lehren daraus. Das weitere Erinnern an die Geschichte, auch der persönlichen Erfahrungen und die eigene Familiengeschichte wird überschattet von diesem Trauma, das für manche identitätsstiftend sei. Fraglos ist es schwer, ein angemessenes Verhältnis der Erinnerungskultur des Holocausts, der sicher kein Vogelschiss ist, zu dem ‚Rest‘ der Geschichte zu gewinnen.

Hier lasse ich auch dieses Verhältnis offen, aber ich will hier genau einen Teil des Rests in den Fokus nehmen.

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Warum sind wir allein im Universum?

Unter diesem Titel ist ein spannendes Video von Ansgar Reiners empfohlen. Im Grunde steht Reiners damit aktuell in der Tradition von Jacques Monod, wie er sie auch in ‚Zufall und Notwendigkeit‘ ausdrückte: Wir können davon ausgehen, dass es anderes intelligentes Leben im Universum nicht gibt, bzw. dass dies für uns immer irrelevant sein muss. Und zwar weniger wegen weltanschaulicher Positionen, sondern aufgrund der wissenschaftlichen Erkennbarkeit. Darüber hinaus haben beide sehr wohl weltanschaulicher Positionen, die ihrerseits im materialistischen Weltbild durchaus Konsequenzen haben. Mehr dazu später. Hier ist es überraschend, dass der Mainstream ja beständig von einer SciFi-Folklore ausgeht, für die außerirdisches Leben eine Selbstverständlichkeit darstellt – ebenso mit weltanschaulichen Konsequenzen. Es vermischen sich religiöse und eschatologische Züge immer mehr – denen aber von der Wissenschaft eine Absage erteilt werden muss.

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Das Leben, Zeit und Ewigkeit

Die Erklärung, was das Leben eigentlich sei, was vielleicht das falsche Leben sei … all das erscheint zunächst selbstverständlich, aber wird schwierig, wenn man darüber nachdenkt. Die Biologie beschreibt das Leben zumeist als Stoffwechselprozesse. Menschen verstehen Leben meist mehr oder minder als die bewusste Existenz. Man mag über die Fähigkeit zur Entwicklung, das Fühlen oder Entscheiden intuitiv für wichtig halten. Aber stets sind damit Prozesse verbunden, die nur auf dem Hintergrund des Zeitablaufs zu verstehen sind. Unser Denken setzt die Zeit voraus.

Ewigkeit wird gemeinhin als Endlosigkeit verstanden. Es geht immer weiter und hört niemals auf. Es ist bereits ein philosophischer Ansatz, diese Vorstellung der Ewigkeit nicht als Antwort auf den Schrecken des Todes zu suchen. Ja, der Tod bleibt schrecklich, aber er verleiht dem Leben eine gewisse Dimension der Kostbarkeit. Eine Endlosigkeit, selbst des Paradieses, wird dann ebenso beängstigend, denn die Perspektive geht verloren. Man kann in der Ewigkeit der Langweile kein Ende bereiten. Dennoch hat die Ewigkeit – in einem anderen und weniger fassbarem Sinn – eine entscheidende Bedeutung als Ziel des Lebens.

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Unverzeihlich?

Die Bundeskanzlerin Angela Merkel sagte aus Pretoria am 6.2.2020 zu Wahl des Thüringischen Ministerpräsidenten Kemmerich, ‚dass dieser Vorgang unverzeihlich ist‘. Abgesehen davon, dass hier völlig unklar bleibt, wer hier wem wofür verzeihen sollte … oder auch nicht, entsetzt doch die Wortwahl. Unverzeihlich heißt, dass es niemals ein Vergeben geben kann. Es ist schicksalhaft endgültig. Abgesehen davon, dass es sich vermutlich noch nicht einmal um einen Fehler der an dem Vorgang beteiligten handelte und das Wort vermutlich leichtfertig gebraucht wurde, handelt es sich bei Unverzeihlich um etwas, was für allem dem christlichen Glauben mehr als beängstigend erscheint. Was hat das für Konsequenzen?

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Erinnerungskultur und deren Lehre

Sich zu erinnern ist nicht nur menschlich, sondern einer der Grundpfeiler der Kultur. Aus der Erinnerung an vergangene Ereignisse gilt es zu lernen. Das traumatischer Erbe der Nazidiktatur, des Holocausts und des verheerenden 2. Weltkrieges sollte darum nicht nur mit Entsetzen und Trauer gedacht werden, sondern auch zur Erweiterung unseres Denkens führen, aber nicht zur Lähmung. Bundespräsident Steinmeier sagte anlässlich des Gedenkens in Yad Vashem:

Ich wünschte, sagen zu können: Wir Deutsche haben für immer aus der Geschichte gelernt. Aber das kann ich nicht sagen, wenn Hass und Hetze sich ausbreiten.

Irgendwas passt hier nicht. Und was genau können wir lernen?

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Ignoranz, Überheblichkeit, Selbstbetrug

Es gibt viele Menschen auf der Welt, die sind klüger und besser gebildet. Wissenschaftler und Intellektuelle, aber auch einfache Menschen können mit erstaunlichen Fähigkeiten und Kenntnissen aufwarten, die den eigenen überlegen sind. Dennoch wird himmelschreiender Unsinn die Menge zum Besten gegeben, auch von vermeintlichen Koryphäen. Einiges davon kann man klar erkennen, bei anderen Dingen liegt der Verdacht nahe. Wie kann das sein? Die intellektuellen Fallstricke scheinen da bei vielen ein akutes Problem zu sein, natürlich nur bei den anderen … wirklich?

Hier will ich über die Frage nachdenken, wie ich es verhindern kann, dass ich derartigen intellektuellen Lastern erliege. Offensichtlich ist niemand, auch nicht der Klügste, davor gefeit, und man kann auch für die eigene Zukunft nicht garantieren. Um so wichtiger ist die theoretische Überlegung, die eigene Reflektion und die Lehren, die man daraus zieht. Brennend wäre ich daran interessiert, was Sie, lieber Leser, dazu herausgefunden haben. Vielleicht Kritik an meinem Denken, eigene Erfahrungen oder praktische Tipps. Und schon sind wir beim Thema …

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Klimamoral

Stellen Sie sich vor, die Menschheit und die Erde steht vor einer großen Katastrophe … und sie können sie retten. Oder – andere Variante: Sie sind schuld! Das klingt irgendwie nach einer abgedrehten Hollywood-Produktion, die Motive aus einer Comix-Story re-iteriert. Im Zeichen der medial verbreiteten Klimakrise scheint dieses Denken aber größere Mengen von Menschen zu betreffen. Massenbewegungen werden herbeigerufen und tatsächlich kommen Massen. Was treibt sie an? Eine kollektive Zukunftsangst? Oder ist es ein moralischer Impetus, der geradezu aus einer Verpflichtung zum Handeln geboren wurde? Anstoß zu den weiteren Überlegungen gab der Artikel Klimamoral von Dr. Joachim Dengler .

Natürlich kann man sich mit den Sachargumenten und den Inhalten beschäftigen, mit Ursachen und Konsequenzen von Handlungen und Maßnahmen zum Klimawandel und Klimaschutz. Das ist hier aber nicht Gegenstand, sondern die Frage, was das Verhalten im Kontext wirklich bestimmt. Menschen handeln vor allem aus wenigen Antrieben. Das eine sind biologisch-psychologische Befindlichkeiten, wie Grundbedürfnisse und gesellschaftlich-sozialisationsbedingte Rollenmuster. Das andere sind bewusste Entscheidungen, die auf einem ethisch-moralischen Modell aufsetzen. Um letzteres geht es hier. Und die Methode ist das Durchspielen in diversen Szenarien.

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Freihandel und Liberalismus

Sind Themen der Volkswirtschaft Gegenstand philosophischer Betrachtung? Ist das nicht eher was für Fachleute? Ein klares nein, denn die Vorgaben an die Volkswirtschaft laufen immer in einem philosophischen Kontext. Die persönlichen Freiheiten sind oft verwoben in einem wirtschaftlichen Kontext, in dem die Volkswirtschaft und Staat eine prägende Rolle spielen. Man muss der Marx’schen These ‚Das Sein bestimmt das Bewusstsein‘ keineswegs vollumfänglich zustimmen um zu erkennen, dass da durchaus etwas dran ist.

Weiterhin zeigten die grandiosen Fehl-Prognosen führender Volkswirtschaftler, dass diese keineswegs über jede Kritik der Laien erhaben sind. Im Besondern gilt es hier zu fragen, ob Liberalismus – im Sinne von Kapitalismus – und Freihandel denn erstrebenswert und gut seien, bzw. Protektionismus negativ … und ob das Eine das Andere bedingt. Genau so wenig ist eine pauschale Globalisierungskritik geeignet, hier Licht ins Dunkel zu bringen. Neben den Zielen und Bewertungen, die fraglos philosophische Gegenstände sind, sind kausale Zusammenhänge und Wirkketten über das Fachstudium hinaus auf einer Ebene, die die Bewertung stark beeinflusst – auch wenn das Nachdenken darüber nicht gerade Behaglichkeit verheißt..

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Wahrheit und Konsens

Wer einige meiner Aufsätze bereits kennt weiß, das ich die leidenschaftliche Überzeugung vertrete, dass es eine objektive Realität gibt. Die Wahrheit ist die Summe aller zutreffenden Sätze zu dieser. Unbestritten ist, dass die Erkenntnis der Wahrheit jedoch stets subjektiv und fehlerträchtig bleibt. Die These hier, die meist unausgesprochen vertreten wird: Der Konsens zwischen Experten vermittelt die Wahrheit. Denn die Gemeinschaft kann grundsätzlich mehr Wissen akkumulieren, verarbeiten und beurteilen als der Einzelne … im Besonderen, wenn ihm Fachkenntnisse mangeln.

Andererseits bleibt das Vertrauen auf Dritte, die die Rolle von Autoritäten jenseits des Sachargumentes einnehmen, dem Gedanken der Aufklärung fremd. Zu sehr wurde das Argument der Autorität als Herrschaftsinstrument missbraucht. Aktuell wird dies in der Klimadiskussion deutlich. Hier wollen wir prüfen, was nun Gültigkeit hat.

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Objektivistische Ethik

Die Tugend des Egoismus … hört sich seltsam an … der Text stellt einige interessante Fragen:

Durch Jahrhunderte von Geißeln und Katastrophen, die durch deinen Moralkodex verursacht wurden, hast du geweint, dass dein Kodex gebrochen wurde, dass die Geißeln eine Strafe dafür waren, dass du ihn gebrochen hast, dass die Menschen zu schwach und zu egoistisch waren, um all das Blut zu vergießen, das er erforderte. … Du hast weiter geweint, dass dein Kodex edel sei, aber die menschliche Natur nicht gut genug, um ihn zu praktizieren. Und niemand erhob sich, um die Frage zu stellen: Gut?- Nach welchem Maßstab?

Ayn Rand, THE VIRTUE OF SELFISHNESS 1964 Übersetzt mit https://www.deepl.com/translator

Was ist der Maßstab von gut und böse? Ist es ein angeborenes Empfinden? Eine göttliche Gabe, seit dem Sündenfall dem Menschen zu eigen? Umsetzung der Bibel? Eine kulturelle Ausprägung? Oder gibt es objektive Grundlagen, den wir auf dem Weg des Denkens erschließen können? Doch weiter im Text:

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