Kulturrelativsmus ist in Deutschland zur Zeit in Mode und gilt als politisch korrekt. Ist es nicht gerade moralisch, die Anderen in ihrer jeweiligen Kultur grundsätzlich als gleichwertig zu erachten, und fremdenfeindlich und chauvinistisch, das nicht zu tun? Ich halte das für grundfalsch und unmoralisch, denn damit wird der Beliebigkeit und Morallosigkeit Tür und Tor geöffnet. Das aber ist näher zu begründen:
Monat: Dezember 2017
Kulturbetrachtungen in Wehmut
Ein Konzert der Barockmusik, Telemann, Vivaldi und Bach, vorgetragen von meist jungen Musikern der Musikhochschule, lieferte ein außergewöhnliches Erlebnis. Die Zuschauer sahen Menschen, die sich nach jahrelangen und intensiven Studium zu Virtuosen auf ihren Instrumenten entwickelt haben. Alles atmete Konzentration. Sicher ging es auch ein wenig um die Konventionen des Kulturbetriebs, um den guten Ton, aber das liefert nur die Leinwand, auf der sich eine wertvolle Substanz offenbarte: Hingabe, Komplexität, Harmonie. Doch was bedeutet das?
Kosten/Nutzen-Betrachtungen in der Ethik
Der Gegensatz provoziert. Ein Kosten/Nutzen-Ansatz ist Kern ökonomischen Denkens. Dieses ist stets begleitet von dem Verdacht des unmoralischen Egoismus, der gerade der Kontrapunkt der Ethik ist. Aber ist es moralisch denn vertretbar, nicht nach Kosten/Nutzen-Analysen zu handeln?
Sicher ist ein spontanes Handeln in einer konkreten kurzfristige Situation ein Gebot der Stunde, welches langwiergem Abwägen widerspricht. Aber oftmals ist durchaus die Zeit gegeben, wohlüberlegt in moralischer Reflektion zu handeln. Nichts anderes ist die Frage nach der Verantwortung.