Darwins Dilemma – Das Geheimnis des Kambrischen Fossilberichts

Das gleichnamige Video weist auf Probleme, die zu den Grundfragen zu unserem Grundverständnis führen. Es führt auch für Laien gut verständlich in die Thematik ein: Während es in vergangenen Jahrhunderten als selbstverständlich galt, dass die Welt, das Leben und der Mensch die Schöpfung Gottes seien, versteht sich die westliche Intelligenzia seit über einem Jahrhundert überwiegend als Ergebnis einer ungeplanten Evolution. Aber der wissenschaftliche Befund, im Besonderen in der kambrischen Explosion, lässt diese Ansicht keineswegs als logisch zwingend erscheinen, sondern eher als fragwürdig.

Darwins Theorie ging von einer langsamen schrittweisen Entwicklung von zufälliger Veränderung und natürlicher Selektion aus. In der kambrischen Explosion, aber auch an vielen anderen Stellen der vermeintlichen Entwicklung, sind aber riesige Sprünge dokumentiert, die nicht zu der Eingangsthese passen und auch 150 Jahre nach deren Entdeckung zu keiner überzeugenden Erklärung führten. Was bedeutet das ganz praktisch für unser Selbstverständnis?

Wenn Darwins These nicht im Einklang mit den Beobachtungen steht, bzw. die Beobachtungen durch die Theorie auch nicht erklärt werden können, auch nicht die darauf aufbauenden Folgetheorien, ist davon auszugehen, dass die Theorie entweder völlig falsch ist, oder zumindest unvollständig. Wesentliche Erklärungsgründe für unser Dasein fehlen. Da aber Ansatz Darwinscher Evolution ein vollständiger ist, nämlich dass sich alles Leben so entwickelt habe, muss dieser als eher zweifelhaft erkannt werden. Es ist zwar nach wie vor vertretbar und kann als hinreichend belegt gelten, dass evolutionäre Veränderungen im Genom und Population wirksam sind, Aber selbst da ist es nicht sichergestellt, ob die Antriebskraft ausschließlich zufällige Veränderungen und natürliche Selektion ist. Es könnte eine eingebaut intendierter Entwicklungsplan aktiviert worden sein.

Der Weg der Entwicklung ist im Detail lediglich von akademischen Interesse, aber die Triebkräfte bestimmen unser Selbstverständnis: Sind wir nun Gottes gewollte Schöpfung oder Kinder des Zufalls? Varianten zu diesen beiden Polen sind zwar denkbar, bewegen sich aber stets in dem so definierten Spannungsfeld. 

Aus dem Fehlen des Beleges folgt zwar nicht die positive Annahme der Nichtexistenz, ebensowenig wie ein postulierter fehlender Gottesbeweis nicht auf eine Nichtexistenz Gottes schließen lässt. Darum verweist ja der Filmbericht auf die umfassenden Forschungstätigkeiten, die seit der Entdeckung Darwins und der kambrischen Evolution gemacht worden sind. Dass es dennoch keine hinreichende Erklärung gibt, begründet aber massive Zweifel, ob denn die These Darwins überhaupt substanziell ist. Diese Beobachtung ist darum kein Beweis einer Schöpfung, lässt aber den Gedanken auch im Licht der Wissenschaft als keineswegs abwegig erscheinen. Wenn es keine wissenschaftlich befriedigende Erklärung eines höchst wichtigen Sachverhaltes gibt, nämlich unsere Existenz, ist es nicht nur zulässig, sondern sogar unvermeidlich, hier zu einer Überzeugung trotz unvollständigen Wissens, aka. Glauben zu kommen. 

Ein ontologischer Naturalismus ist der Glaube, dass nichts außerhalb einer grundsätzlich beobachtbaren Natur gäbe. Viele Zeitgenossen hängen diesem an, aber die Gründe dafür bleiben schwach und lückenhaft. Dieser entstand vor allem durch die Zurückweisung des Schöpfungsglauben, der aus der Beobachtung der komplexen Welt auf eine intention Gottes schloss. Diese Sichtweise hat vor allem in Aristoteles Metaphysik des unbewegten Bewegers Ausdruck gefunden und wird auch bis heute (von einem sich verringernden Anteil der Menschen) als stichhaltig befunden. Ein zwingender Schluss im Sinne eines vollständigen Beweises ist es zwar nicht, denn alternative Erklärungsansätze werden diskutiert. Ein Mangel an Alternativen befördert jedoch die Glaubwürdigkeit jener Thesen die noch immer Bestand haben. 

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